Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Luftschutz

Bunker

In der Chronik wird im Januar 1944 vermerkt, dass in den Bunkern in der Innenstadt oft Panik herrschte, ein Kind wurde zu Tode getreten. Der Kreisleiter der NSDAP forderte alle Frauen und Kinder auf, Münster so schnell wie möglich zu verlassen.

Luftschutzkeller unter dem Regierungsgebäude.

Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"In jedem Raum steht groß an der Wand. Ruhe! Hinsetzen! Nicht rauchen! - Die Vorschriften werden alle selbstverständlich befolgt. Während ich mit einem Luftschutzwart durch die Keller gehe, hört man wiederholt an ihn die Frage: Was sagt der Drahtfunk? Schießen sie schon draußen? Aus welcher Richtung sind die Einflüge gemeldet?"


Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Der dritte unter den drei Kellern enthält die Befehlsstelle des örtlichen Luftschutzleiters und des Regierungspräsidenten. Gerade langt durchs Telefon im Keller die Meldung an, daß größere Einflüge aus Richtung Zuidersee nach Osten in Richtung auf das Münsterland im Gange seien."


Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Entwarnung. Nach einigen Stunden langweiligen Stillsitzens in den Luftschutzkellern verlassen die Menschen wieder in dichten Strömen das Tor neben dem Regierungsgebäude und freuen sich das mittlerweile über Münster sonniges Wetter dem Regenwetter am Morgen Platz gemacht hat."


Eintrag in der Chronik Februar 1944:

"Die Männer der Bereitschaft bleiben außerhalb des Splittergrabens, um die letzten Passanten zur Eile zu ermahnen. Der Drahtfunk hat gerade Einflüge auf das Stadtgebiet gemeldet."


Eintrag in der Chronik Februar 1944:

"Am Bahnhofsbunker ist an den Sonntagen das Gedränge am wenigsten dicht. An Werktagen ist das Gedränge zwanzig- und dreißigmal stärker."


Hochbunker in der Nähe des Schiffahrter Dammes

Eintrag in der Chronik April 1944:

"Direkt vor dem Bunker treffe ich erneut auf eine Gruppe von Frauen, die eben gerade im Bunker aufgestanden sind. Sie sind mit ihren Decken und Taschen auf dem Wege zur Wohnung. Am Fuße des Bunkers erkennt man den Trichter einer schweren Bombe, die der Bunkermauer trotz der Gewalt der Explosion keinen Schaden getan hat."


Eintrag in der Chronik Mai 1944:

"'Antonius-Bunker' heißt er allgemein. - Die Frauen sind schon größtenteils im Bunker. Nun kommen die Männer als die Letzten an die Reihe. Diesmal wollen sie alle hinein, denn es sind gerade Anflüge auf das Stadtgebiet gemeldet."


Drei-Mann-Bunker der Wäscherei "Edelweiß", Dahlweg 7a.

Eintrag in der Chronik Juni 1944:

"Ja, solch kleine Bunker wären in ihrem Betrieb notwendig, weil auch bei Alarm immer einige Männer nach den Maschinen sehen müßten und nicht fortgehen könnten."


Hochbunker am Kappenberger Damm


© 2005 Stadtarchiv Münster | Impressum