Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Bomben

Alarme

Zum Ende des Jahres 1944 steigerte sich die Zahl der Alarme und Angriffe ernorm. Insgesamt gab es 329 Luftalarme mit 23 Angriffen. Ein verheerender Angriff fand am 12. September 1944 statt. Im Südteil Münsters gingen die St. Josefs- und St. Antoniuskuirche in Flammen auf. Bränden loderten auch im Stadtteil hinter dem Bahnhof zwischen Hansaring und Wolbecker Straße. Die Ludgerikirche erlitt schweren Schaden.

Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Gleich darauf aber geht es im Laufschritt die Straße entlang. Die Mehrzahl der Passanten auf dem Prinzipalmarkt und der Salzstraße laufen in Richtung zum Bunker hinter der Lotharinger-Kaserne."


Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Kaum ist die vorstehende Aufnahme vor dem Provinzialkollegium und Postgebäude gemacht, da gibt es in Münster schon wieder Vollalarm, der im Augenblick das Straßenbild verändert. In der Zeit von einer halben Minute ist die Straße angefüllt mit Passanten, die alle den Weg zu dem Keller unter dem Regierungsgebäude einschlagen."


Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Das sind ungefähr sämtliche Menschen die in der Sonntagmorgenfrühe in der Innenstadt gewesen sind und nun wegen des Vollalarms im Bahnhofsbunker Schutz suchen."


Eintrag in der Chronik März 1944:

"Heute ist Markttag? So könnte man aus diesem Foto schließen, weil der Verkehr so lebhaft zu sein scheint. Nein, es ist soeben Vollalarm gegeben, und da kommen sofort aus allen Häusern die Leute herausgeschossen, um zu den Bunkern zu gehen."


Eintrag in der Chronik März 1944:

"Vollalarm! Man erkennt das erste Erschrecken auf dem Gesicht der Dame, die in dem Moment vor meiner Kamera ankommt das gerade die Sirene einsetzt."


Eintrag in der Chronik März 1944:

"2 Minuten später sehe ich die Hörsterstraße voller Passanten, die den Weg zum Lotharinger-Bunker zurückkehren."


Eintrag in der Chronik vom 23. März 1944:

"Die Münsteraner erwarten gegenwärtig bei jedem Alarm, daß sie möglicherweise stundenlang im Keller oder im Bunker sitzen müssen. Darum haben auch die meisten in der letzten Zeit ständig große Taschen mit Proviant bei sich. Gleich rechts liegt die Antoniuskirche und weiter rechts der Bunker."


Eintrag in der Chronik April 1944:

"Täglich gibt es jetzt von morgens 9 oder 10 Uhr ab stundenlangen Alarm, so daß wertvolle drei bis vier Arbeitsstunden verlorengehen. - So pflegt es in der Umgebung des Bunkers in der Hermannstraße bei Vollalarm auszusehen. Der Bunker ist von Menschen gefüllt. Nur einige wenige bleiben abwartend vor dem Bunker stehen. Meistens sind es Ordner, Ortsgruppenwalter, Polizeibeamte und Personen, die die Gelegenheit benutzen, um draußen zu arbeiten."


Eintrag in der Chronik Juli 1944:

"Der 29. Juli ist mal wieder ein sehr unruhiger Tag. Als ich auf dem Wege zur Archiv-Nebenstelle den Kappenberger Damm entlang fahre hat es vor wenigen Minuten Vollalarm gegeben. Überraschend ist die große Zahl der Kinderwagen, die bei Alarm in diesem Stadtteil noch zum Vorschein kommt."


Eintrag in der Chronik Juli 1944:

"Eine Minute nach der Entwarnung ist vor dem 'Bunker in der Siedlung' wieder eine große Rückmarschbewegung im Gange."


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