Stadt Münster: Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

Zwischen Clemenskirche und Klarissenkloster

Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

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Von Paradieskörnern und Portulak

Pflanzenreste aus Brunnen und Kloaken

Ralf Urz

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Bei den Ausgrabungen auf dem Parkplatz der Stubengasse stießen die Archäologen auch auf Schichten, in denen sich pflanzliche Reste über viele Jahrhunderte bis heute erhalten haben. Die Untersuchung solcher Ablagerungen ist Aufgabe der Archäobotanik. So wird dieser Forschungszweig der Archäologie genannt, der sich auf Ausgrabungen vor allem mit Hölzern, Früchten und Samen sowie mit Pollen, dem Blütenstaub von Pflanzen, beschäftigt.

Das Kölner Labor für Archäobotanik hat mehrere Ablagerungen von der Stubengasse untersucht: einen Kastenbrunnen des 13. Jahrhunderts (Befund 2903), Abfall- und Auffüllschichten des 15. Jahrhunderts (Befund 2335) und eine Latrine des 17. bis frühen 18. Jahrhunderts. Im Labor wurden die in diesen Schichten unverkohlt erhaltenen Früchte und Samen nass ausgesiebt, ausgelesen und bestimmt; Proben für die Pollenanalyse wurden chemisch aufbereitet und unter dem Mikroskop untersucht. In den Pflanzenspektren spiegeln sich die Veränderungen der Stubengasse und ihrer Bewohner in der Zeit zwischen dem Hochmittelalter und der Neuzeit wider.


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