Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Soldaten

Soldatenbetreuung

Die NSDAP versuchte, alle gesellschaftlichen Bereiche zu beherrschen. Deshalb brachte sie sich auch bei der Betreuung von Soldaten ein. An der Lazarettbetreuung waren zahlreiche nationalsozialistische Organisationen wie der "Bund deutscher Mädel" oder die Wohlfahrtseinrichtung N.S.V. (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) beteiligt.

Eintrag in der Chronik Februar 1942:

"Von der Arbeit der Kreisleitung Münster-Warendorf in der Frontbetreuung."


Eintrag in der Chronik vom 10. März 1942:

"B.D.M. Mädel die mir bei der Lazarettbetreuung helfen holen im Wäschekorb von der N.S.V. [Nationalsozialistische Volkswohlfahrt] kleine Geschenke für die Verwundeten"


Die Nationalsozialisten hatten das Ziel, möglichst viele Deutsche in ihre Organisationen einzubinden. Frauen sollten sich in der NS-Frauenschaft engagieren, die in der Regel im Sozialbereich Aufgaben übernahm.

Eintrag in der Chronik vom 13. März 1942:

"Die münsterische Frauenschaft verbringt eine Nachmittagsstunde mit den Verwundeten auf der Steinburg vor dem Aegidiitor. Die Frauenschaft Habichtshöhe hat die Verwundeten zu einem Familienkaffee auf die Steinburg eingeladen. Rechts der Ortsgruppenleiter Pg. Otterbach und die Frauenschaftsleiterin Frau Dietfurt."


Die Verbundenheit mit dem nationalsozialistischen Regime sollte auch durch Propaganda-Veranstaltungen wie zum Geburtstag Adolf Hitlers bewahrt werden.

Eintrag in der Chronik vom 20. April 1942:

"Geburtstag des Führers: Im Tagesraum des Reserve-Laz. Hedwigsklinik. Bei einer kleinen Gedächtnisstunde zum Geburtstag des Führers. In der Mitte zwei B.D.M. Mädel, die dem Lazarett-Betreuer der Ortsgruppe Adler regelmäßig bei der Lazarettbetreuung helfen."


Eintrag in der Chronik vom 30. April 1942:

"In der Mittagsstunde bringt die Wehrmacht wie so oft den Verwundeten Soldaten ein Ständchen. Heute ist das Reservelazarett Boromäum an der Reihe."


Weihnachtsfeier mit Soldaten und Verwundeten im Saal des Collegium Borromäum [Domplatz 8/9] im dortigen Reservelazarett.

Eintrag in der Chronik Dezember 1942:

"Die Feier vor dem Weihnachtsbaum hat begonnen. Verwundete und Schwestern haben Platz genommen."


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