Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Evakuierung

Personen

Zum Schutz vor den zunehmenden Bombenangriffen wurden Teile der münsterischen Bevölkerung ins Umland evakuiert - organisiert durch die NSDAP oder auf eigene Faust. Dies verschärfte den Eindruck menschenleerer Straßen.

Der menschenleere Prinzipalmarkt

Eintrag in der Chronik Januar 1943:

"Man will es manchmal selbst nicht glauben, dass nur so wenig Menschen auch in den verkehrsreichen Stunden auf dem Markt zu sehen sind. Darum hält man die Erinnerung nochmal auf der Platte fest."


Zwar verließen immer mehr Menschen aus Angst vor Bombenangriffen die Stadt, bestimmten Personengruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im Luftschutz oder anderen Bereichen unabkömmlich waren, verbot die nationalsozialistische Führung die Flucht ins Umland. Außerdem sollte der Eindruck einer Massenflucht aus der Stadt vermieden werden.

Das Plakat trägt folgende Aufschrift: "Achtung Volksgenossen!
1.) Berufstätige deren Arbeitsstätte durch Luftangriffe zerstört worden ist, müssen sich sofort beim Arbeitsamt melden.
2.) Allen Volksgenossen mit Ausnahme der amtlich Evakuierten ist das Verlassen des Stadtgebietes verboten. Münster/Westf. Der Polizeipräsident"

Eintrag in der Chronik vom 12. Juni 1943:

"In den Pfingsttagen vom 12. bis 14. Juni sieht man auch ein Plakat angeschlagen, das die Volksgenossen, deren Arbeitsstätten zerstört sind, auffordert, sich beim Arbeitsamt zu melden, und das den nichtbombengeschädigten Volksgenossen verbietet, nachts das Stadtgebiet zu verlassen. Der Aufruf ist aber an den weiteren Tagen überall entfernt worden."


Eintrag in der Chronik Juli 1943:

"Fotos von der beginnenden Evakuierung in Münster. Die Sorge, daß dem Angriff in der Nacht noch ein Tagesangriff und ein neuer Nachtangriff folgt, veranlaßt viele Familien, ihre Kinder schon morgens auf den Weg in die Nachbardörfer zu bringen, wie hier die Familie eines Kaufmanns auf der Neustraße."


Viele Ausgebombte pendelten täglich zwischen der Stadt und den umliegenden Dörfern.

Eintrag in der Chronik Juni 1940:

"So kommen jetzt des abends an allen Dorfbahnhöfen die Münsteraner, jung und alt, in den Dörfern an."


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