Kriegschronik Münster im Ersten Weltkrieg

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1917 - Propaganda

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vergrößernPropagandaplakat zu 'Kriegserfolgen', 1917

Die Volksstimmung verschlechtert sich angesichts des Hungerwinters 1916/17 und des Ausbleibens des Sieges radikal. Chronist Schulte stellt im Dezember 1917 fest, dass sich in letzter Zeit eine 'bedenkliche Gesinnungsänderung mancher Leute über Vaterland und Regierungsform ausbreite. Der Wunsch nach einem baldigen, siegreichen Abschluß des Krieges, so berichtet der Regierungspräsident Ende April 1917 an das Generalkommando, sei ein allgemeiner geworden. Verdrossenheit und Distanz gegenüber öffentlichen Autoritäten nehmen zu. Mit verstärkter vaterländischer Propaganda versucht das Generalkommando die Bevölkerung weiter zur Unterstützung des Krieges zu bewegen. Frauenvereine bieten Unterhaltungsabende zur Ablenkung. Das Plakat wird dabei für das geeignete Mittel zur Einwirkung auf die Bevölkerung gehalten.


'Haltet aus im Sturmgebraus'

Chronikeintrag vom 11. Februar 1917

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vergrößernPlakat 'An das deutsche Volk!', 1917

'Haltet aus im Sturmgebraus' war die Losung, unter der eine Versammlung im Frauenbundhause von Kriegerfrauen aus Lamberti und Martini stattfand, um die Frauen aufzumuntern, mit neuem, frischem Mute alle Mühen und Beschwerden, alle Sorgen und Entbehrungen zu ertragen.'


Chronikeintrag vom 23. Februar 1917

'Auf einem Unterhaltungsabend für die Kriegerfrauen von Überwasser hielt der Stadtsyndikus Wilhelm Darius einen Lichtbildvortrag über die einzelnen Kriegsschauplätze. Auch diese Veranstaltung wollte die Kriegerfrauen zerstreuen und ihnen einige helle Stunden bereiten. Derartige Unterhaltungsabende haben in den letzten Wochen abwechselnd in allen Stadtteilen stattgefunden.'


Chronikeintrag vom 23. März 1917

'Über 'die kriegswirtschaftlichen Sorgen der Hausfrau' sprach Frau Martha Voß-Zietz im Katholischen Frauenbund mit der Aufforderung an die zahlreich erschienenen Frauen, ohne Murren auszuharren, durchzuhalten und dadurch zu siegen.'


Chronikeintrag vom 16. April 1917

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vergrößernWerbung für VI. Kriegsanleihe, 1917

'Nach wochenlanger stärkster öffentlicher und privater Werbearbeit, an der sich auch Verwundete und Schüler beteiligten, hat die Zeichnung auf die 6. Kriegsanleihe im Reich einen Betrag von fast 13 Milliarden Mark gebracht.'


Die Zerstörung von Plakaten für die Kriegsanleihe dokumentiert, dass die Moral der Bevölkerung sinkt.

Chronikeintrag vom 30. September 1917

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vergrößern'Auskunftsstelle für die 7. Kriegsanleihe', 1917

'In verschiedenen Teilen der Stadt sind die Plakate für die neue Kriegsanleihe beschädigt oder abgerissen worden, weswegen die Polizeiverwaltung vor dem Zerstören dieser Anschläge warnte.'



 

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