Kriegschronik Münster im Ersten Weltkrieg

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1917 - Kriegsgeschehen

Chronikeintrag vom 14. Januar 1917

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vergrößernZeppelin, 1917

'In der Mittagszeit flog ein großes Luftschiff 'L 40' in geringer Höhe von Norden nach Südwesten über unsere Stadt. An dem großen Rumpfe konnte man deutlich 3 Gondeln, auf ihren Rücken 3 Maschinengewehre erkennen.'


Chronikeintrag vom 15. März 1917

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vergrößernLuftschiff, 1917

'Bei schönstem Frühlingswetter, das nach langen, bitterkalten Winterwochen die Menschen wieder mit Freude und Hoffnungen erfüllte, zog am Nachmittag ein Schütte-Lanz-Luftschiff von Südwest nach Norden über den östlichen Teil unserer Stadt. Es wurde viel beachtet, daß der Rumpf unten und an den Seiten schwarz gefärbt war, eine Maßnahme, um das Luftschiff gegen die Beleuchtung durch feindliche Scheinwerfer stärker zu schützen.'


Chronikeintrag vom 15. März 1917

'In Rußland ist die Revolution ausgebrochen, von uns aus militärischen Gründen lange ersehnt. Nun steigt unsere Hoffnung, daß in Bälde der Krieg im Osten aufhört und dann unsere gesamten Osttruppen zum Westen geworfen werden können, um dort den schweren, blutigen, nun schon 30 Monate dauernden Stellungskrieg zu beenden. Der Zar hat abgedankt!'


Chronikeintrag vom 5. Juni 1917

'Bei der stark besuchten Jahresversammlung des Westfälischen Bauernvereins erklärte der Präsident Engelbert Freiherr von Kerckerinck-Borg, es sei kein unberechtigter Optimismus, wenn wir dem Ausgang des Krieges mit Zuversicht entgegensehen, da Hindenburg an der Spitze der Armeen stehe, die Tauchboote am feindlichen Mark nagen, Frankreich und Italien in vergeblichem Ansturm ihre Kräfte erschöpfen und Rußland unter den Rädern der Revolution liege; unter Ablehnung der von den Sozialisten im Klassengeist geforderten Neuorientierung der Innenpolitik erklärte er den von Scheidemann geforderten Verzichtfrieden auf dem Wege der Preisgabe aller Entschädigungen finanzieller, territorialer und wirtschaftlicher Art für unannehmbar und vaterlandsschädlich; nur der internationale Sozialismus würde das Ergebnis ernten.'


Chronikeintrag vom 6. Juni 1917

'Am Nachmittag lag stundenlang schwerer Donner über dem Südwesten. Über die ungewöhnlich starken und anhaltenden Lufterschütterungen brachte der folgende Tag die Aufklärung: Die Engländer hatten eine neue Flandernschlacht durch außerordentlich umfangreiche Sprengungen und stärkstes Trommelfeuer eingeleitet.'


Chronikeintrag vom 3. August 1917

'Viktoria-Schießen und Flaggenschmuck galten der Befreiung von Czernowitz, das dreimal in russische Hände gefallen war.'


Chronikeintrag vom 3. September 1917

'Das Hauptereignis, die Einnahme von Riga, ist für unsere Stadt von besonders denkwürdiger Bedeutung, weil dort vor 700 Jahren der Einfluß Münsters bei der Kolonisation des Ostens führend gewesen ist. Nun betreten wieder deutsche Soldaten dort die noch vorhandene 'Große Stube von Münster'. Aus Anlaß der Wiedereroberung dieser urdeutschen Stadt in Übersee nach 500jähriger Fremdherrschaft wurde auch hier geflaggt.'


Chronikeintrag vom 23. September 1917

'Infolge erhöhter Tätigkeit der feindlichen Luftstreitkräfte wurde, durch einen Fliegerangriff auf Dortmund veranlaßt, hier die Beleuchtung der Geschäfte und sonstiger Unternehmungen sowie aller Privathäuser wesentlich eingeschränkt. Die Polizei schrieb vor, daß auch die Innenbeleuchtung nach außen hin völlig abgeblendet werden müßte, wozu besondere Vorhänge, dunkler Anstrich der Fensterscheiben und Verdunkelungsrahmen empfohlen wurden. Alle Straßenlaternen wurden dunkelblau gestrichen, ebenso die Plattformscheiben auf den elektrischen Straßenbahnen. Abends lag die ganze große Stadt im Dunkeln. Man erzählte sich wieder, daß Holland doch noch in den Krieg treten würde und daß dann Münster durch Flieger bombardiert würde.'


Chronikeintrag vom 1. November 1917

'Wehende Fahnen an den Häusern, jubelndes Siegesgeläut von den Türmen, Viktoriaschießen von der Artilleriekaserne, Militärmusik auf dem Prinzipalmarkt und frohe Gesichter kündeten am Tage Allerheiligen von dem gewaltigen Siege an der italienischen Front, wo 180.000 Italiener gefangen und 1.500 Geschütze erbeutet wurden.'


Chronikeintrag vom 13. Dezember 1917

'Zu Brest-Litowsk ist der Waffenstillstand mit Rußland abgeschlossen!'



 

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