Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Versorgung

Mangel

Zum Ausgleich fehlender Nahrungsmittel wurden auch bisherige Grünflächen etwa zum Anbau von Getreide genutzt.

Eintrag in der Chronik Mai 1943:

"Um den 10. Mai beginnt der Schloßplatz sich in ein großes Getreidefeld zu verwandeln, wie es der Gauleiter schon im vorigen Jahr angesagt hat."


Fuhrwerk in der Münzstraße - Kraftfahrzeuge waren schon zu Beginn des Krieges im großen Umfang für den Kriegseinsatz eingezogen worden.

Eintrag in der Chronik Mai 1943:

"Fotoerinnerungen aus dem alten Überwasser- und Jüdefelder-Laischaft. In wachsendem Maße sieht man jetzt wieder die alten münsterländischen Bauernfuhrwerke in Münsters Straßen, die schon fast ganz daraus verschwunden waren. Die Bauern müssen oft ihre Kutschwagen wieder gebrauchen, weil viele Züge ausgefallen sind. (In der Münzstraße)."


Puppe am Galgen vor einem geschlossenen Tabakgeschäft in der Aegidiistraße. Das Schild warnt: Wer plündert wird erschossen! Derartige Warnungen vor Plünderungen sollten die Bevölkerung einschüchtern.

Eintrag in der Chronik vom 15. Juni 1943:

"Die Puppe mit dem Schild. Der Einfall zeigt, daß den Bombengeschädigten nicht der Humor vergangen ist."


Eintrag in der Chronik vom 24. Juni 1943:

"In zahlreichen Straßen, wie hier am Drubbel, sieht man immer noch die Plakate angeschlagen: Wer plündert wird erschossen! - Aber man sagt, umso mehr würde trotzdem heute gestohlen, im Durchschnitt pro Tag 20 Fahrräder."


Eintrag in der Chronik Juli 1943:

"Einer der großen unförmlichen Autobusse vor dem Bahnhof, die seit einigen Wochen in der Stadt verwandt werden und die Leuchtgas als Treibstoff benutzen. Die Leute sagen, dass man daran sehen könne, dass wir Benzinmangel hätten."


Ernte auf dem Schlossplatz

Eintrag in der Chronik vom 10. August 1943:

"Auf dem Schloßplatz ist in dieser Woche das Getreide geschnitten worden, wovon diese Dieme Zeugnis ablegt."


Als Folge des schweren Bombenangriffs vom 10. Oktober 1943 blieb die Wasserversorgung ein Problem.

Eintrag in der Chronik Anfang November 1943:

"Anfang November ist es inzwischen geworden. Aber immer noch kein Wasser in der Aegidiistraße. Täglich bringen Wasserwagen das Wasser zu den dort tagsüber noch bei den Räumungsarbeiten beschäftigten Anwohnern und dann greifen alle Hände zu, Wasser in die Bottiche zu bekommen."


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