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Pressemitteilungen


10.09.2009

Die unterschätzte Gefahr

Radfahrer und Fußgänger im toten Winkel gefährdet / Neuere Lkw rüsten mit Weitwinkelspiegeln nach

Münster (SMS) Der Fahrer eines Lkw oder Transporters kann mit bloßem Auge nicht erkennen, was sich um ihn herum im Straßenverkehr abspielt. Die herkömmlichen Außenspiegel zeigen ihm nur einen Ausschnitt der Realität. Blickt er nach rechts, sieht er den Raum unmittelbar neben dem Führerhaus nicht und durch den Außenspiegel nur einen begrenzten Bereich, der sich neben dem Wagen nach hinten erstreckt. Blickt er nach links, erkennt er etwas mehr, weil er direkt am Fenster sitzt. Aber auch hier ist die Sicht nach hinten mit dem Spiegel begrenzt. „Vor dem Fahrzeug beginnt der Sichtbereich für die Fahrer erst ab 2,20 Metern. Personen, die sich direkt vor der Kühlerhaube aufhalten, sind quasi unsichtbar“, erläutert Stephan Böhme vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung. Biegt der Fahrer nach links oder rechts ab oder schert er aus, vergrößert sich der tote Winkel noch, und ein Radfahrer neben dem Fahrzeug ist erst recht gefährdet. Ludwig Austermann von der Polizei weiß aus Erfahrung, dass neben Radfahrern, Fußgängern oder Inline-Skatern besonders Kinder gefährdet sind. „Sie werden nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe nicht gut wahrgenommen.“ Bei Neuzulassungen von Lkw und Transportern sind mittlerweile Weitwinkelspiegel mit einem größeren Sichtfeld Pflicht. Sie sollen an den Seiten und an der Front des Fahrzeuges für einen besseren Rundumblick sorgen. „Fahrzeuge, die im Jahr 2000 oder später zugelassen wurden, müssen nachgerüstet werden“, sagt Austermann. Trotzdem, warnt er, seien bundesweit immer noch zahlreiche ältere Lkw unterwegs, die die Pflicht zum Nachrüsten nicht trifft. Dazu kämen alle größeren Nutzfahrzeuge aus der EU und aus Nicht-EU-Ländern, die auch mal bis zu 40 Jahre auf dem Buckel hätten. So rät er: „Radfahrer sollten immer versuchen, für den Fahrer mitzudenken – und manchmal ist es einfach besser, hinter dem Fahrzeug zu bleiben.“ Böhme kann dem nur beipflichten: „Die neuen Spiegel haben nämlich einen Nachteil: Sie verkleinern auch stark, sodass ein schneller Radler neben dem Wagen vielleicht nicht rechtzeitig gesehen wird.“ Defensives Verhalten seitens der Fahrradfahrer hält er für dringend angebracht.

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