Die kommunale Seite begrüßt, dass sich die große Koalition in ihrem Koalitionsvertrag darauf verpflichtet hat, die Prävention zu einer tragenden Säule der Gesundheitsversorgung auszubauen und mit einem Präventionsgesetz die Grundlage für mehr Zusammenarbeit in diesem Bereich zu schaffen. Dr. Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, und Münsters Gesundheitsdezernentin Dr. Agnes Klein als Mitglied des Sprecherrates des Städte-Netzwerkes, heben das in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und die Gesundheitsministerien der Länder hervor.
Bereits in der zurückliegenden Legislaturperiode hatte die Bundesregierung ein Präventionsgesetz auf den Weg gebracht. Es wurde seinerzeit vom Bundesrat angehalten und konnte wegen der vorgezogenen Neuwahlen nicht mehr die parlamentarischen Hürden nehmen. Da Gesundheitsförderung und -prävention in der Praxis weitestgehend auf lokaler Ebene umgesetzt wird, ist das angemahnte Gesetz für die Städte und Kreise außerordentlich wichtig. Das Gesunde-Städte-Netzwerk mit Sitz in Münster ist selbst ein Ergebnis dieser kommunalen Arbeit.
"Die Kommunen erwarten, dass sie in die künftigen Planungs- und Kooperationsstrukturen ihre Erfahrungen stärker einbringen können und gesicherte Finanzmittel für die Gesundheitsarbeit erhalten", so Dr. Claus Weth, Geschäftsführer des Gesunde-Städte-Netzwerkes. Zugleich gehen die Kommunen davon aus, dass auch Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherungen in der Pflicht stehen, in ihren Planungen die kommunale Arbeit zu berücksichtigen und auf lokaler Ebene mit den kommunalen Gesundheitskonferenzen zusammenzuarbeiten.