Historische Spurensuche: "Tiere in unserer Geschichte"

29.08.2000

Schüler-Geschichtswettbewerb startet am 1. September / Stadtarchiv berät und begleitet

(SMS) "Tiere in unserer Geschichte?" Zunächst mag dieses Thema für den neuen Geschichtswettbewerb um den Preis des Bundespräsidenten ungewöhnlich anmuten. Doch auf den zweiten Blick öffnet sich ein spannendes und innovatives Gebiet mit vielen Fragen, die bisher kaum erforscht wurden. "Genutzt - Geliebt - Getötet" unter diesem Leitmotiv sind Schülerinnen und Schüler aus Münster aufgerufen, sich mit dem Wettbewerbsbeginn 1. September auf die "tierische" historische Spur zu begeben. Hilfestellung leistet das Stadtarchiv Münster mit Beratung, Anregungen, Recherchetipps und Literaturhinweisen.

Es gibt zahlreiche Beispiele aus der lokalen Geschichte, die den Rang des Tieres beleuchten - Münster macht da keine Ausnahme. Da gab es schon 1925 einen Gerichtsfall, in dem zwei Münsteraner beschuldigt wurden, auf dem Weg zum Schlachthof "öffentlich und in ärgerniserregender Weise Tiere boshaft gequält und misshandelt zu haben". "Allein der ehemalige Schlachthof bietet vielfältige Themen, um die historische Dimension im Verhältnis von Mensch und Tier zu beleuchten", ermuntert Roswitha Link, Referentin für historische Bildungsarbeit im Stadtarchiv, zur Teilnahme. Aber auch die Geschichte des Tierschutzes birgt eine Fülle von Ansätzen. Sie beginnt in Münster schon in Jahre 1845 mit der Gründung eines "Vereins gegen Thierquälerei". Eines seiner Ziele: "Den leider noch so häufigen Grausamkeiten entgegen wirken, welche Menschen gegen ihre Mitgeschöpfe verüben, deren Loos, nach den ewigen Beschlüssen des Weltenschöpfers, in ihre Hand gegeben ist". Deutsche Vereine gegen Tierquälerei setzen sich bereits im 19. Jahrhundert gegen unnötige Qualen und Schmerzen und für bessere Lebensbedingungen von Tieren ein.

Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen sind von der ausrichtenden Körber-Stiftung aufgerufen, zu den Aspekten "Mensch - Tier" vor Ort zu stöbern, Material zu sichten und zu dokumentieren, Fragen zu stellen. Ob Rieselfelder oder Zoo, Jagd oder Pferdesport: Themen in und um Münster liegen auf der Hand, viele weitere lassen sich finden. Auf die jungen münsterschen Geschichtsforscher warten Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von rund 250 000 Euro und - das ist unabhängig von der Platzierung sicher - eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten .

Für unterstützende Begleitung ist gesorgt: Neben den Tutoren an den Schulen stehen den Junghistorikern Mitarbeiter des Stadtarchivs Münster zur Seite. Sie bieten Hilfen bei der Themensuche und haben im Vorfeld schon eine umfangreiche Liste mit Aktentiteln sowie Literatur vorbereitet. Lehrerinnen und Lehrer der Schulen Münsters werden durch das Stadtarchiv und die Körber-Stiftung am 7. September bei einer Veranstaltung über den Wettbewerb informiert. Ansprechpartner: Roswitha Link (Tel. 4 92-47 03, Email: linkr@stadt-muenster.de.

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