360 Stunden "Friedensarbeit"

18.08.1998

An der Lambertikirche wird das Wort "Friede" in Stein gehauen

(SMS) Eine große Aufgabe hat sich Ulf Lebahn mit seinem Projekt „Friedensarbeit“ gestellt. Auf dem Lambertikirchplatz will der Künstler das Wort „Friede“ in Stein hauen, sehr klein und möglichst oft. 360 Stunden lang soll das Projekt dauern, eine Stunde für jeden Grad eines Kreises. Dazu wird Lebahn vom 22. August bis zum 24. Oktober von Dienstag bis Samstag acht Stunden täglich an der Arbeit sein. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Stadt Münster, der Galerie Schnake und der Kirchengemeinde St. Lamberti.

Für seinen Beitrag zum Jubiläum „350 Jahre Westfälischer Friede“ hat sich der gebürtige Münsteraner mehrere Blöcke aus Baumberger Kalksandstein vorgenommen, 15 Zentimeter dick, einen halben Meter breit und einen Meter lang. Eine der Oberflächen ist zur Hälfte rauh belassen, auf der anderen Hälfte meißelt er das Wort „Friede“ ein - „erhaben“, wie es der Steinmetz nennt, (die Buchstaben ragen aus ihrer Umgebung hervor) und „freihand“ (ohne Schablone). Weniger als einen Zentimeter hoch und nur dreieinhalb Zentimeter breit ist jedes Wort. In 71 Zeilen paßt das Wort 1001 mal auf jeden der Steinblöcke. Die Steine liegen zur Bearbeitung auf einem Tisch, der Arbeitsbereich ist wie bei einer Baustelle mit rot-weißem Flatterband abgegrenzt. Um die Wißbegier der Passanten zu befriedigen und Störungen bei der Arbeit zu vermeiden, stellt der Künstler ein Schild mit Informationen zu seiner Person und zum Projekt auf. Ausdrücklich bittet er, auf Nachfragen zu verzichten.

Ulf Lebahn war an der Kunstakademie Münster Meisterschüler von Paul Isenrath und arbeitet seit 1997 als freier Künstler in Münster. Er begreift seine „Friedensarbeit“ nicht als Versuch, eine Art Rekord aufzustellen, sondern als eine meditative Beschäftigung mit dem Friedensthema. „Ich ziele hier auf etwas im Bereich des Begriffs Friede und treffe eigentlich eher knapp daneben“, verdeutlicht Lebahn seinen Ansatz. „Damit setze ich aber etwas in Gang, ich gebe Richtungen an, in die gedacht werden kann, was ich für viel spannender halte. So ist manchmal knapp daneben doch der bessere Treffer!“

Ein Standort für die fertigen Steine ist noch nicht gefunden, Förderer werden noch gesucht. Als Zeichen der Anerkennung sollen die Sponsoren ein Stück Sandstein bekommen, auf dem das Wort „Friede“ so eingeschlagen ist, wie auf den großen Blöcken.

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