Qualifizierte Pflege-Fachberatung ermöglicht vielen Menschen Verbleib in eigenen vier Wänden
23.08.2013
Münster (SMS) "Zu wissen, dass es Sie gibt, ist schon Erleichterung! Danke für das gute Gespräch und Ihre Bereitschaft hinzuschauen." Rückmeldungen wie diese Karte gehen im städtischen Sozialamt immer wieder ein. Adressat ist Markus Tebroke (45). Der examinierte Krankenpfleger sagt von sich, dass er seinen Traumberuf gefunden hat. "Pflegefachkraft", das hört sich im ersten Moment nicht unbedingt traumhaft an. Tatsächlich konnte er in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren mehr als hundert pflegebedürftigen Frauen und Männern durch Beratung und Begleitung die Selbstständigkeit erhalten und den Umzug ins Heim ersparen. Und dabei spart sogar noch die Stadt. Da ambulante Pflege meist preisgünstiger ist als Heimpflege, bedeutet das jährlich etwa 250 000 Euro Minderausgaben für Hilfe zur Pflege. Das hat sich auch andernorts herumgesprochen und etwa Bielefeld dazu bewogen, ebenfalls ein solches Modell aufzulegen.
Meist hat es Markus Tebroke mit alten, allein lebenden Menschen zu tun. Irgendwann müssen sie ins Krankenhaus und es wird klar, dass sie künftig auf pflegerische Hilfe angewiesen sein werden. Was nun? Vom Krankenhaus direkt ins Heim? Oder gibt es doch einen Weg zurück in die eigenen vier Wände? Wer das richtig entscheiden will, braucht Bedenkzeit, kühlen Kopf und guten Rat. "Die Erfahrung zeigt: Betroffene und Angehörige, die sich in der Ausnahmesituation Krankenhaus spontan entscheiden müssen, wählen in ihrer Rat- und Hilflosigkeit meist das Heim. Sie können sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich einen Weg zurück geben kann", berichtet Fachstellenleiterin Maria-Luise Schwering vom Sozialamt. Das war der Grund, die Stelle einer Pflegefachkraft einzurichten. Seit 2010 bietet dort Markus Tebroke - zuvor war er Pflegedienstleiter und stellvertretender Heimleiter - Beratung und Begleitung an. Sein Angebot richtet sich an diejenigen, die ihre Pflege nicht aus eigenem Einkommen finanzieren können.
Mit Erfolg. Mit den Sozialdiensten von drei Krankenhäusern gibt es Absprachen. Sie melden sich, wenn bei Patienten mit Anspruch auf Hilfe zur Pflege eine Entlassung ansteht und der Mann oder die Frau voraussichtlich nicht mehr alleine klarkommt. Dann setzt sich der Krankenpfleger aus dem Sozialamt aufs Fahrrad, besucht Patienten und Angehörige und schließt sich mit allen erforderlichen Stellen einschließlich Ärzten kurz. Wie steht es um Wohnverhältnisse, soziale Kontakte und Angehörige, um die Versorgung mit Essen, Hausnotruf und ambulante Hilfen? Wird intensive Behandlungspflege bis hin zu künstlicher Beatmung und Ernährung benötigt? Damit alle Fragen gründlich geklärt und gegebenenfalls sämtliche pflegerischen und anderen Hilfen organisiert werden können, kommen die Patienten nach der Entlassung häufig vorübergehend in vollstationäre Kurzzeitpflege.
Früher entschieden sich Patienten und Angehörige in etwa drei Viertel der Fälle fürs Heim. Seit sie fachlichen Rat und Begleitung durch eine Pflegefachkraft in Anspruch nehmen können, halten sich Heim und ambulante Pflege die Waage. Manche von denen, die wieder zurück in die eigene Wohnung zogen, begleitet Tebroke seit nunmehr drei Jahren kontinuierlich. Ihm nimmt man es ab, wenn er sagt: "Gibt es einen schöneren Beruf, als Menschen glücklich und zufrieden zu machen, dabei mit dem Fahrrad unterwegs sein zu dürfen und sogar noch dem Arbeitgeber Ausgaben einsparen zu helfen?"
Qualifizierte Pflegeberatung bekommt übrigens nicht nur, wer aufgrund seiner Einkommenssituation Anspruch auf die Leistung "Hilfe zur Pflege" hat. Jeder kann sich unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen an seine Pflegekasse oder einen Pflegestützpunkt wenden. In Münster gibt es zwei Stützpunkte, die wettbewerbsneutrale, kostlose Beratung zu Pflegefragen leisten: im Haus der AOK, Königsstraße 18/20, Tel. 5 95-700, und im Infobüro Pflege der Stadt, Gasselstiege 13, Tel. 4 92-50 50. Die Pflegestützpunkte können auch den Kontakt zur Beratung des Sozialamtes herstellen.
Foto:
Pflegefachberatung auf zwei Rädern. Markus Tebroke ist seit dreieinhalb Jahren für das Sozialamt der Stadt unterwegs. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Meist hat es Markus Tebroke mit alten, allein lebenden Menschen zu tun. Irgendwann müssen sie ins Krankenhaus und es wird klar, dass sie künftig auf pflegerische Hilfe angewiesen sein werden. Was nun? Vom Krankenhaus direkt ins Heim? Oder gibt es doch einen Weg zurück in die eigenen vier Wände? Wer das richtig entscheiden will, braucht Bedenkzeit, kühlen Kopf und guten Rat. "Die Erfahrung zeigt: Betroffene und Angehörige, die sich in der Ausnahmesituation Krankenhaus spontan entscheiden müssen, wählen in ihrer Rat- und Hilflosigkeit meist das Heim. Sie können sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich einen Weg zurück geben kann", berichtet Fachstellenleiterin Maria-Luise Schwering vom Sozialamt. Das war der Grund, die Stelle einer Pflegefachkraft einzurichten. Seit 2010 bietet dort Markus Tebroke - zuvor war er Pflegedienstleiter und stellvertretender Heimleiter - Beratung und Begleitung an. Sein Angebot richtet sich an diejenigen, die ihre Pflege nicht aus eigenem Einkommen finanzieren können.
Mit Erfolg. Mit den Sozialdiensten von drei Krankenhäusern gibt es Absprachen. Sie melden sich, wenn bei Patienten mit Anspruch auf Hilfe zur Pflege eine Entlassung ansteht und der Mann oder die Frau voraussichtlich nicht mehr alleine klarkommt. Dann setzt sich der Krankenpfleger aus dem Sozialamt aufs Fahrrad, besucht Patienten und Angehörige und schließt sich mit allen erforderlichen Stellen einschließlich Ärzten kurz. Wie steht es um Wohnverhältnisse, soziale Kontakte und Angehörige, um die Versorgung mit Essen, Hausnotruf und ambulante Hilfen? Wird intensive Behandlungspflege bis hin zu künstlicher Beatmung und Ernährung benötigt? Damit alle Fragen gründlich geklärt und gegebenenfalls sämtliche pflegerischen und anderen Hilfen organisiert werden können, kommen die Patienten nach der Entlassung häufig vorübergehend in vollstationäre Kurzzeitpflege.
Früher entschieden sich Patienten und Angehörige in etwa drei Viertel der Fälle fürs Heim. Seit sie fachlichen Rat und Begleitung durch eine Pflegefachkraft in Anspruch nehmen können, halten sich Heim und ambulante Pflege die Waage. Manche von denen, die wieder zurück in die eigene Wohnung zogen, begleitet Tebroke seit nunmehr drei Jahren kontinuierlich. Ihm nimmt man es ab, wenn er sagt: "Gibt es einen schöneren Beruf, als Menschen glücklich und zufrieden zu machen, dabei mit dem Fahrrad unterwegs sein zu dürfen und sogar noch dem Arbeitgeber Ausgaben einsparen zu helfen?"
Qualifizierte Pflegeberatung bekommt übrigens nicht nur, wer aufgrund seiner Einkommenssituation Anspruch auf die Leistung "Hilfe zur Pflege" hat. Jeder kann sich unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen an seine Pflegekasse oder einen Pflegestützpunkt wenden. In Münster gibt es zwei Stützpunkte, die wettbewerbsneutrale, kostlose Beratung zu Pflegefragen leisten: im Haus der AOK, Königsstraße 18/20, Tel. 5 95-700, und im Infobüro Pflege der Stadt, Gasselstiege 13, Tel. 4 92-50 50. Die Pflegestützpunkte können auch den Kontakt zur Beratung des Sozialamtes herstellen.
Foto:
Pflegefachberatung auf zwei Rädern. Markus Tebroke ist seit dreieinhalb Jahren für das Sozialamt der Stadt unterwegs. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.