Initiative für wohnungslose Familien

17.08.2012

Verwaltungsvorlage: Neubau am Schwarzen Kamp nur noch halb so groß / Konsens im interfraktioneller Arbeitskreis

Münster (SMS) Mehr Prävention, frühzeitigere Beratung und Hilfe bei drohender Wohnungslosigkeit und dezentrale Unterbringung betroffener Familien in Wohnungen, die über die gesamte Stadt verteilt sind. Diese Neuausrichtung der Wohnungslosenhilfe schlägt die Stadtverwaltung in einer Beschlussvorlage dem Rat und den Fachausschüssen vor. Grundlage sind die im Konsens erarbeiteten Empfehlungen eines interfraktionellen Arbeitskreises Wohnungslosigkeit. Die Neuausrichtung eröffnet zugleich die Chance, dass der dringend erforderliche Ersatzbau für die Einrichtung am Schwarzen Kamp nur noch etwa halb so groß wie heute ausfällt. Die abschließende Entscheidung über die Vorlage trifft der Rat voraussichtlich am 19. September.

Anlass zur Einrichtung des interfraktionellen Arbeitskreises durch den Hauptausschuss des Rates war die öffentliche Diskussion über die sehr schlechte Bausubstanz der städtischen Obdachlosenunterkunft an der Straße Schwarzer Kamp in Mecklenbeck. Über Sofortmaßnahmen für die Übergangseinrichtung hinaus sollte die Struktur des Hilfeangebotes insgesamt kritisch überprüft werden. Ziel war und ist eine bessere Versorgung von Familien mit regulären Wohnungen. Die Geschäftsführung des Arbeitskreises lag beim Sozialamt der Stadt.

Die Verwaltung empfiehlt in der Vorlage, nun auch die Planung für einen Neubau am Schwarzen Kamp aufzunehmen. Anstelle der zurzeit 27 Wohnungen in drei Einfachst-Häusern aus den Sechzigerjahren, in denen früher bis zu 90 Personen lebten, sollen an diesem Standort nur noch zirka zwölf bis 14 Wohnungen für etwa 40 Bewohner entstehen. Diese Wohnungen sollen aktuellen Erfordernissen an Bau, Ausstattung und Hygiene entsprechen, wenn auch orientiert an Mindeststandards. Der Standort liegt am Rand des Areals nördlich der Weseler Straße, das auf Grundlage eines städtebaulichen Wettbewerbs zu einem attraktiven Wohngebiet entwickelt wird. Die für die verkleinerte Unterkunft nicht mehr benötigte Fläche soll dem künftigen Wohngebiet zugeschlagen werden.

Die Überlegungen für eine Neuausrichtung der Hilfen für wohnungslose Familien wurden von den Eckpunkten "Prävention", "frühe Intervention" und "Dezentralität" geleitet. Wohnungslosigkeit soll erst gar nicht entstehen. Um sie zu verhindern, soll verstärkt frühzeitig eingeschritten werden. Darüber hinaus sollen im Stadtgebiet dezentral Wohnungen gewonnen werden, in denen die Verwaltung obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Familien unterbringen kann.

Dieses Anliegen ist ambitioniert und es wird angesichts des angespannten Wohnungsmarktes gewiss nicht einfach, die Empfehlungen umzusetzen. Zudem werden unter anderem auch die doppelten Abiturjahrgänge die Lage auf dem Wohnungsmarkt nochmals verschärfen. Bewohner aus Obdachlosenunterkünften in normale Wohnungen zu vermitteln, wird dann noch schwieriger. Deshalb wird eine Initiative vorgeschlagen, um Vorbehalten von Vermietern zu begegnen. Das können Angebote an Vermieter sein wie: Übernahme der Miete, sozialarbeiterische Betreuung, Hausmeisterdienste oder Probewohnen der neuen Mieter.

Anlage (pdf)

Ratsvorlage "Ergebnisse und Empfehlungen des Arbeitskreises Wohnungslosigkeit"

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