Masern wieder vor der Tür
15.04.2008
Münster (SMS) In Nordrhein-Westfalen droht erneut ein größerer Masern-Ausbruch. Im Kreis Gütersloh sind, ausgehend von einer Waldorfschule, mehrere Kinder erkrankt. Die Schule wurde geschlossen. "Gütersloh ist nicht Münster", stellt Dr. Axel Iseke vom städtischen Gesundheitsamt klar. "Doch den Krankheitskeimen ist das egal", so der Kinder- und Jugendarzt. Masernviren seien hoch ansteckend und könnten sich rasant ausbreiten. Deshalb sei es besonders wichtig, dass sich jetzt auch die letzten weiterführenden Schulen in Münster an der laufenden Masern-Prophylaxe beteiligen.
Insgesamt steht Münster gut da. Die beharrlichen Bemühungen des Gesundheitsamtes, die Masern-Impfschutzrate bei Schülern zu erhöhen, zahlen sich aus. In den zurückliegenden vier Monaten hat ein Team des Amtes 7000 Impfausweise durchgesehen. Ergebnis: "Im Durchschnitt verfügen mehr als 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler über einen Impfschutz", so der Stadtarzt. In etlichen Fällen musste das Gesundheitsamt allerdings noch eine Impfung zur Auffrischung empfehlen.
95 Prozent gilt als die Marke, ab der größere Masern-Ausbrüche nicht mehr vorkommen. "Das ist aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen", warnt Dr. Iseke. "Die Kinder leben in den Schulen so eng beieinander, dass jede Impflücke erhebliche Folgen haben kann." Außerdem: Es gibt Abweichungen, keineswegs alle Schulen erreichen die erforderliche Quote.
Wie jetzt in Gütersloh nahmen in den vergangenen Jahren große Masern-Ausbrüche wiederholt von Waldorfschulen ihren Ausgang. "Manche Eltern von Waldorfschülern stehen der Schutzimpfung skeptisch gegenüber", so auch die Erfahrung von Dr. Iseke. Zwar seien Impfungen in Deutschland Privatsache. "Bei einem Krankheitsausbruch kann sich das aber schnell ändern: Die Masern greifen von den Schulen immer auf die übrige Bevölkerung über und gefährden dann vor allem Säuglinge und durch Krankheiten geschwächte Menschen", stellt er klar. Zum Beispiel seien in Duisburg 2006 über 50 Säuglinge angesteckt worden, von denen zwei an Masern verstorben seien.
In Münster wird das Gesundheitsamt die landesweite Impfkampagne bis zu den Sommerferien abschließen. Dann hat es den Überblick über den Masernschutz und weiß genau, welche Schule im Ernstfall noch gefährdet ist. Für eine Schule mit niedriger oder nicht bekannter Impfrate kann das bei einem Masern-Ausbruch die sofortige Schließung bedeuten. Stadtarzt Dr. Iseke: "Der Bevölkerungsschutz steht dann vor der Schulpflicht." - Mehr Infos: www.muenster.de/stadt/gesundheitsamt.
Insgesamt steht Münster gut da. Die beharrlichen Bemühungen des Gesundheitsamtes, die Masern-Impfschutzrate bei Schülern zu erhöhen, zahlen sich aus. In den zurückliegenden vier Monaten hat ein Team des Amtes 7000 Impfausweise durchgesehen. Ergebnis: "Im Durchschnitt verfügen mehr als 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler über einen Impfschutz", so der Stadtarzt. In etlichen Fällen musste das Gesundheitsamt allerdings noch eine Impfung zur Auffrischung empfehlen.
95 Prozent gilt als die Marke, ab der größere Masern-Ausbrüche nicht mehr vorkommen. "Das ist aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen", warnt Dr. Iseke. "Die Kinder leben in den Schulen so eng beieinander, dass jede Impflücke erhebliche Folgen haben kann." Außerdem: Es gibt Abweichungen, keineswegs alle Schulen erreichen die erforderliche Quote.
Wie jetzt in Gütersloh nahmen in den vergangenen Jahren große Masern-Ausbrüche wiederholt von Waldorfschulen ihren Ausgang. "Manche Eltern von Waldorfschülern stehen der Schutzimpfung skeptisch gegenüber", so auch die Erfahrung von Dr. Iseke. Zwar seien Impfungen in Deutschland Privatsache. "Bei einem Krankheitsausbruch kann sich das aber schnell ändern: Die Masern greifen von den Schulen immer auf die übrige Bevölkerung über und gefährden dann vor allem Säuglinge und durch Krankheiten geschwächte Menschen", stellt er klar. Zum Beispiel seien in Duisburg 2006 über 50 Säuglinge angesteckt worden, von denen zwei an Masern verstorben seien.
In Münster wird das Gesundheitsamt die landesweite Impfkampagne bis zu den Sommerferien abschließen. Dann hat es den Überblick über den Masernschutz und weiß genau, welche Schule im Ernstfall noch gefährdet ist. Für eine Schule mit niedriger oder nicht bekannter Impfrate kann das bei einem Masern-Ausbruch die sofortige Schließung bedeuten. Stadtarzt Dr. Iseke: "Der Bevölkerungsschutz steht dann vor der Schulpflicht." - Mehr Infos: www.muenster.de/stadt/gesundheitsamt.