Nias-Hilfe: Boote für 400 Fischerfamilien
Finanziert wird das genossenschaftliche Projekt mit Spendengeldern aus dem Emsland in Höhe von 100 000 Euro. 400 Fischerfamilien, denen der Tsunami mit den Booten ihre Lebensgrundlage geraubt hat, erhalten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie können sich wieder eine Existenz aufbauen und ihren Beruf ausüben.
Nach Auskunft des Projektkoordinators der VEM werden die erforderlichen 80 kleinen Boote und die acht größeren Schiffe, mit denen die Fischerteams ihren Fang auch zu größeren Märkten transportieren können, in einer Werkstatt in der Hauptstadt Gunungsitoli hergestellt. Sie liegt nur 30 Meter vom Strand entfernt, so dass die Boote problemlos zu Wasser gelassen werden können.
Hier werden im November die ersten 30 kleineren Boote und die ersten drei größeren Schiffe für die Fischer in den Küstenorten Lahewa, Afulu und Salonako bereitgestellt. "Dazu kommen die Fischer nach Gunungsitoli, nehmen in einer Zeremonie die Boote und Schiffe in Empfang und begeben sich auf dem Wasserweg zurück in ihre Orte", berichtet Anughera Harefa. An der Zeremonie werden die Kirchenleitung und die Lokalregierung teilnehmen.
Die übrigen 50 Boote und die weiteren fünf größeren Schiffe sind ebenfalls schon in Arbeit. Dabei wird der Wunsch der Fischer aus Lahewa nach leichteren Booten mit kleineren Motoren berücksichtigt. Sie müssen ihre Boote künftig 500 Meter weit zum Wasser tragen. In dem kleinen Hafenort im Norden von Nias hat sich das Meer nach dem Erdbeben nämlich zurückgezogen, an seine Stelle ist ein Korallenriff getreten.
Eine neue Etappe beginnt im Oktober auch für die Frauen der Fischer. Sie erhalten eine landwirtschaftliche Schulung und werden in Viehhaltung unterwiesen. Ziel ist, für das Leben der Fischerfamilien eine breitere wirtschaftliche Grundlage zu schaffen.
Bildtext (3 Fotomotive):
Mit den neuen Booten erhalten 400 Fischerfamilien wieder eine Existenzgrundlage. - Fotos: Veröffentlichung honorarfrei.