Ziegengans oder Gänseziege – das Wundertier des Professor Landois

20.01.2005

Zu Gast im Stadtmuseum Münster / Leihgabe des Westfälischen Museums für Naturkunde

(SMS) Das Mischwesen kann meckern wie eine Ziege und schnattern wie eine Gans. Kaum zu glauben, aber Hermann Landois hat das Wundertier entdeckt – als Werbung für seinen Zoo. Dieses außergewöhnliche Exponat der Ziegengans oder Gänseziege konnte auch für einen Auftritt in der Ausstellung "Professor Landois – Mit Witz und Wissenschaft" im Stadtmuseum Münster gewonnen werden.

Gerade rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung übergab Dr. Bernd Tenbergen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Naturkunde, das Exponat als Leihgabe dem Stadtmuseum Münster. "Direkt am nächsten Tag haben wir einen angemessenen Platz für das Wundertier gefunden und es erfolgreich in die Ausstellung integriert", freut sich Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Stadtmuseums Münster. Auch ihre Mitarbeiterin Ingrid Fisch ist begeistert: "Dieses Ergebnis von Ziegenzucht und Vogelschutz demonstriert wieder einmal die Weitsicht Landois'."

Der grazile Kopf mit dem glänzenden Fell einer Ziege geht nahtlos in das elegante Federkleid einer Gans über. Doch nicht nur Schönheit, auch ein erstaunlicher Nutzen verbirgt sich hinter dem Mischtier. "Natürlich kann es genauso Eier legen wie Milch geben, es liefert weiche Gänsedaunen und feinstes Ziegenleder", weiß Tenbergen nicht ohne Schmunzeln zu berichten. Kurz vor der Eröffnung der Sonderausstellung im Stadtmuseum Münster haben er und seine Kollegen den seltenen Fund - nach Landois ein "Capranser rennessianus" - in den Magazinen des Naturkundemuseums gemacht. Der Namenszusatz "renessianus" spielt übrigens auf ein weiteres münstersches Original, den Baron von Renesse, an.

Wie kam es zu diesem kuriosen Tier? Die Spur führt tatsächlich direkt zu Landois. Im Jahr 1903 warb der Zoodirektor im Westfälischen Merkur mit einem neuen Wundertier, einer Mischung aus Ziege und Gans. Diese Ankündigung lockte zahlreiche Neugierige in den Zoologischen Garten. Eine detaillierte Zeichnung diente damals zur Veranschaulichung.

Anhand dieses Vorbilds bildeten die Präparatoren des Naturkundemuseums rund 100 Jahre später eine entsprechende Ziegengans oder Gänseziege nach. Sehr zur Freude der Besucher im Stadtmuseum Münster. Kaum jemand schaut bei diesem Objekt nicht wenigstens zweimal hin.

Bildtext: Dr. Barbara Rommé, Dr. Bernd Tenbergen und Ingrid Fisch (v.r.) freuen sich über die vielseitige Ziegengans oder Gänseziege.

Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei

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