Oberbürgermeisterin Tüns lud Aussiedlerinnen ins Rathaus ein

12.07.1999

Sprachkenntnisse und Kontakte zu Einheimischen sind wichtig für die Integration

(SMS) Wie ergeht es Aussiedlerinnen in Münster, wo gibt es Erfolge bei der Integration in ihrer neuen Heimatstadt, gibt es auch Schwierigkeiten? Das war Thema einer Gesprächsrunde, zu der Oberbürgermeisterin Marion Tüns 20 aus Polen und der Sowjetunion stammende Frauen eingeladen hatte.

Den Auftakt bildete ein Empfang im Friedenssaal, anschließend folgte in lockerer Atmosphäre beim Kaffeetrinken ein Austausch im Rjasan-Zimmer des Stadtweinhauses. Hier konnten die Frauen alles zur Sprache bringen, was sie in ihrer neuen Umgebung beschäftigt.

Wer erst seit kurzem in Deutschland lebt und die Sprache noch wenig beherrscht, findet es oft schwierig, Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen. Ella Grünefeld, die seit zehn Jahren Deutsch für Aussiedler unterrichtet, bestätigt das. "Viele wagen es nicht, zu sprechen. Sie haben Angst, sie könnten durch Aussprache oder Formulierungen Anstoß erregen", berichtete die gebürtige Polin. "Aber Praxis in einer neuen Sprache erwirbt man nur durch häufiges Reden, und zwar am besten mit Muttersprachlern."

Oberbürgermeisterin Tüns ermunterte die Aussiedlerinnen, selbst die Initiative zu ergreifen und einfach auf die Münsteranerinnen und Münsteraner zuzugehen. Beispielsweise böten Vereine und Kirchengemeinden mit ihren Veranstaltungen viele Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen und hier Wurzeln zu schlagen. Unterstützend könnten weiterführende Sprachkurse besucht werden. "Der Austausch und das gegenseitige Verständnis, auch für zunächst fremd erscheinende Mentalitäten und Umgangsformen, sind für das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen unverzichtbar", sagte die Oberbürgermeisterin.

Oft braucht es auch nur seine Zeit, um heimisch zu werden. "Wir fühlen uns mittlerweile sehr wohl", sagt etwa Svetlana Ratzlaw, die mit ihrer Familie in Gievenbeck wohnt. "Wir leben seit eineinhalb Jahren in Deutschland. Unsere jetzt neun und zwölf Jahre alten Töchter wurden ganz selbstverständlich von ihren Klassenkameraden aufgenommen." Auch die beiden Studentinnen Viktoria Will und Isabell Kryszak sehen für sich keine großen Probleme. Ihre Erfahrung: "Es ist wichtig, die Sprache zu lernen und auch anzuwenden, auf andere Menschen zuzugehen und nicht alle Ziele auf einmal erreichen zu wollen."

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