"Zwangsarbeit in Münster und Umgebung"  
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Betroffene: Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Porträt

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Portraitzeichnung Nino Soprani, entstanden im Lager Lathen

Portraitzeichnung Nino Soprani, entstanden im Lager Lathen (Foto: Privat)

Nino Soprani, italienischer Militärinternierter (IMI)

Nino Soprani wurde am 15. Juli 1924 in Fabbirco geboren. Im September 1943 wurde Soprani nach dem Waffenstillstand zwischen den italienischen und den alliierten Streitkräften von Soldaten der Wehrmacht gefangengenommen.

Seine Lage im Kriegsgefangenenlager in Polen erwies sich als lebensbedrohlich, daher meldete er sich freiwillig zur Arbeit in der Landwirtschaft. Über das Lager Lathen, im Emsland, geriet er nach Münster in ein Barackenlager der Reichsbahn.

Seit Januar 1944 war Nino Soprani bei der Reichsbahn bei Kabelarbeiten für die Fernmeldemeisterei Münster eingesetzt. Untergebracht war er im Lager Geister Landweg. Später wurde Soprani einer 10-köpfigen Arbeitsgruppe zugeteilt, deren Aufgabe es war, nach Bombenangriffen beschädigte Schienen zu sammeln.

Nach einer Verwundung gelang es Soprani, von einem Schneider für den Ausbau eines privaten Behelfsbunkers angefordert zu werden. Anstelle einer Bezahlung erhielt er nun eine etwas verbesserte Ernährung.

Nach der Befreiung durch die alliierten Truppen kehrte Soprani nach Italien zurück und ging dann für neun Jahre in die USA. Anschließend arbeitete er in Italien als Lastwagenfahrer.


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