Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Bomben

Trümmerräumung

Trümmerräumung am Dom

Die Altstadt glich bei Kriegsende einem gigantischen Trümmerhaufen. Vom zerstörten Bahnhof aus konnte man die Trümmer des Schlosses liegen sehen. In der Innenstadt war alles zerstört. Auch die Außenviertel der Stadt, abgesehen vom Mauritz- und Geistviertel, lagen in Trümmern.
In der ersten Zeit nach dem Krieg bestand die dringendste Aufgabe darin, die Stadt von den Trümmermassen soweit zu befreien, dass zumindest die wichtigsten Verkehrswege wieder passierbar waren.
In den so genannten "Schippmonaten" Juli, August und September 1945 war die Bürgerschaft Münsters aufgefordert, bei der Trümmerräumung zu helfen. Erst durch die Straßenräumung war der Zugang zu den beschädigten Versorgungsleitungen ermöglicht, so dass die Stadtwerke mit der Instandsetzung des Gas-, Wasser und Stromversorgungsnetzes beginnen konnten. Die Räumungsarbeiten wurden dann im Frühjahr 1946 fortgesetzt, nachdem am 10. März 1946 das "Städtische Räumungsamt" seine Funktion aufgenommen hatte und nun die Trümmerbeseitigung von Baufirmen durchführen ließ. Es dauerte jedoch fast zehn weitere Jahre, bis die Trümmerbeseitigung in Münster vollständig abgeschlossen war.

Stadtdirektor i. R. Voßkühler:

"Die Hausgrundstücke waren allerdings noch voll von großen Trümmerbergen. Um diese zu beseitigen, musste Herr Baudirektor Bartmann, der Ende 1945 oder Anfang 1946 in die Stadtverwaltung eintrat, eine umfassende Räumungsarbeit ansetzen. Über die Straßen der am meisten betroffenen Stadtteile wurden Bahngleise (Schmalspur) verlegt, auf denen Güterwagen fuhren, um den Schutt aufzunehmen. Von gewissen Punkten dieses Gleissystems aus wurden schmale Feldbahngleise verlegt, die bis in die Trümmergrundstücke hineinreichten, um die Trümmer dann zu den größeren Wagen zu befördern. Der gewonnene Schutt wurde teilweise an gewissen Stellen der Stadt gemahlen. Das Produkt dieser Zerkleinerung wurde beim Wiederaufbau verwendet."

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