Mittwoch, 13.12.2017, 19.30 Uhr
Theater Münster, Großes Haus
Neubrückenstraße 63
Ein böser Jude auf der Bühne? Zu Shakespeares Zeiten war das populär, heute muss man sich fragen, ob das antisemitisch ist. Besonders in Deutschland stellt die Figur des Juden Shylock für jede Inszenierung nach wie vor eine Herausforderung dar. DER KAUFMANN VON VENEDIG (1596) gilt nicht umsonst als Shakespeares politischste und geheimnisvollste Komödie.
Spielort ist Venedig, eine Welt des Wohlstands und Überflusses. Hier werden große Geschäfte gemacht und das Geld borgt man sich gern bei den Juden, die man ansonsten verachtet und verspottet. Bassanio will um die schöne Porcia werben, doch fehlt ihm das nötige Geld. Er wendet sich an seinen Freund Antonio. Aus Liebe zu Bassanio lässt sich dieser zu einem riskanten Handel mit Shylock ein. Sollte Antonio den Kredit, den ihm Shylock gewährt, nicht rechtzeitig zurückzahlen, fordert dieser das berüchtigte Pfund Fleisch, geschnitten vom Herzen Antonios. Bassanio gewinnt seine Porcia, doch Antonio gerät in Zahlungsnot und Shylock pocht gnadenlos auf sein Recht ...