"Zwangsarbeit in Münster und Umgebung"  
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Arbeit

Landwirtschaft

Kriegschronist Wiemers notiert im Dezember 1943:
  
Zwangsarbeiter zur Arbeit in der Landwirtschaft
» Fast bei jedem Fuhrwerk steht ein Kriegsgefangener. Eine ganz internationale Reihe. Polen, Russen, Franzosen und Ukrainer, alles ist vertreten. «
  
Witalij Grischanov, erinnert sich 2001 in einem Brief:
» Ich tat alles, was mir Lütke Laksen oder die Besitzerin sagte: ich melkte, ackerte, mähte, jätete, pflanzte Rüben und sammelte Kartoffeln, erntete die Felder, drosch, fütterte das Vieh, fuhr den Mist auf die Äcker. ... Große Laksen hatten zwei "Ostarbeiter" aus der Ukraine. Ich besuchte sie selten, weil ich nach dem Arbeitstag total kaputt war und buchstäblich umfiel. «

Arbeitseinsatz von Franzosen in der Landwirtschaft in Havixbeck

Arbeitseinsatz von Franzosen in der Landwirtschaft in Havixbeck

Zwangsarbeiter auf einem Bauernhof

Zwangsarbeiter auf einem Bauernhof
(Fotos: Stadtarchiv Münster)

Französischer Kriegsgefangener Eugen Horny im Arbeitseinsatz

Französischer Kriegsgefangener Eugen Horny im Arbeitseinsatz
(Foto: Privat)

Amtsbürgermeister von Wolbeck schreibt, dass die Herbstbestellung nur mit Zwangsarbeitern möglich war

Amtsbürgermeister von Wolbeck schreibt, dass die Herbstbestellung nur mit Zwangsarbeitern möglich war.
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(Foto: Stadtarchiv Münster)

Die Kriegsgefangenen, die im ersten und Anfang des zweiten Kriegsjahres in die Region Münster kamen, wurden zunächst hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. Aus einem Schreiben des Amtsbürgermeisters von Wolbeck an den Landrat wird deutlich, dass Feldarbeit ohne den Einsatz von Zivilpolen und Kriegsgefangenen nicht zu bewältigen war.

Auf den Bauernhöfen im Umland von Münster blieb der Bedarf an Arbeitskräften erheblich. Auch zivile Zwangsarbeiter mussten die schweren körperlichen Arbeiten verrichten. Sie halfen bei allen Arbeiten, die in einem landwirtschaftlichen Betrieb anfielen.

Die Anzahl der in der Landwirtschaft tätigen Zwangsarbeiter wird am Beispiel der Gemeinden Albachten, Bösensell und Roxel anhand der dort erhaltenen Meldekarten deutlich:
In der Gemeinde Roxel arbeiteten 318 Zivilarbeiter und Kriegsgefangene in 88 landwirtschaftlichen Betrieben.
In der Gemeinde Nienberge arbeiteten 145 Zivilarbeiter und Kriegsgefangene in 61 landwirtschaftlichen Betrieben.
In der Gemeinde Albachten arbeiteten 119 Zivilarbeiter und Kriegsgefangene in 34 landwirtschaftlichen Betrieben.


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