Die Stadt bietet ihren Brautpaaren jetzt besonders stillvolle Trauräume an und betont gleichermaßen den Stellenwert des Gebäudes als Kleinod münsterscher Bautradition. Als Spätwerk Johann Conrad Schlaun´s von 1771 bis 1773 erbaut, erlebte das barocke Bauwerk eine wechselvolle Geschichte. Zuletzt beherbergte es 25 Jahre lang das Stadtarchiv der Stadt Münster, das Ende 2003 in die Speicherstadt Nord verlagert wurde.
Im Zuge des siebenmonatigen Umbaus durch den von der Stadt beauftragten Architekten Prof. Dieter Baumewerd unter der Projektleitung des Amtes für Gebäudemanagement ist nun in der ersten Etage der Schlaun-Saal entstanden. Mit Stoff bespannte Rahmen an den beiden Wänden, die nicht Außenwände sind, verbessern nicht nur die Akustik. "Sie nehmen in ihren Abmaßen in abstrahierter Form auch die Proportionsstudien Johann Conrad Schlaun´s auf", erklärt Prof. Baumewerd. Der Trausaal bietet Raum für Hochzeitsgesellschaften von bis zu 50 Personen.
Das Standesamt wird von der Hörsterstraße wieder durch den historischen Eingang betreten. Der Rückbau vorhandener Räume hat Platz für großzügige Vorbereiche im Treppenhaus und den Einbau eines behindertengerechten Aufzugs geschaffen.
Im Erdgeschoss befindet sich das modern und elegant gehaltene Lotharinger Trauzimmer, das für kleinere Hochzeitgesellschaften konzipiert wurde. Der Raum ist als Kubus in den historischen Raum eingestellt worden. Die Wände sind bis zu einer Höhe von zwei Metern geschlossen und darüber bis zur Decke verglast.
Die Umbaukosten für das Lotharinger Kloster belaufen sich auf rund 680 000 Euro. Das Projekt ist neben dem Umbau des Bürgeramtes, der Pforte im Stadthaus 1, der öffentlichen WC-Anlage am Syndikatplatz und der Räume für Münster Marketing an der Heinrich-Brüning-Straße ein Baustein zur Verbesserung bürgerorientierter Dienstleistungen, die im kalkulierten Rahmen von 1,5 Millionen Euro umgesetzt wurden.