Münster (SMS) Ganz im Zeichen von Integration und Interkultur stand das vergangene Kulturjahr in Münster. In Wort und Bild lässt es der 50 Seiten starke „Kulturreport 2016“ Revue passieren. Er beleuchtet die vielschichtige Arbeit in den städtischen Kultureinrichtungen Stadtmuseum, Stadtarchiv, Villa ten Hompel, Kulturamt und Kunsthalle, Stadtbücherei, Volkshochschule, Westfälische Schule für Musik und Theater Münster und lenkt den Blick auch auf die Förderung der Freien Szene.
„Viele kulturelle Institutionen standen vor der Herausforderung, ,Willkommensräume‘ zu schaffen und das Verständnis von Integration und Interkultur neu auszuloten“, erinnert Kulturdezernentin Cornelia Wilkens an Impulse, die durch den Zuzug von Menschen aus aller Welt entstanden sind. „Kommunale wie freie Einrichtungen und Akteure haben getreu ihrem Selbstverständnis vielfältige Projekte entwickelt, die sich mit den Themen Flucht, Vertreibung, aber auch Ankommen und Teilhabe auseinandersetzten“, so die Stadträtin. So wurden viele zwischenmenschliche Begegnungen und neue Erfahrungen erst möglich.
Beispiele gibt es viele. Das Stadtmuseum etwa lud Kinder und Jugendliche aus den städtischen Flüchtlingseinrichtungen zur spielerischen Erkundung der Stadtgeschichte ein. In der Villa ten Hompel hat sich ein Team „Willkommensstätten“ gebildet. Die Musikschule hilft dabei, soziale, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden. Das städtische Kulturamt hat auf mehreren Ebenen eine Willkommenskultur gefördert, die Volkshochschule neben Deutschunterricht und Alphabetisierung mit Partnern eine Filmreihe zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge aufgelegt. 100 junge Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte begegneten sich in einer „MusikTheaterWerkstatt“ des Jungen Theaters Münster. Im Stadtarchiv recherchierten Schülerinnen und Schüler die Situation von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg.
2016 war zugleich auch ein Jahr der Jubiläen. Zum 60. Geburtstag des Theaters Münster füllte ein Konzert mit Weltstar Ute Lemper das Haus bis auf den letzten Platz. Gleich alt wurde das Wolfgang Borchert Theater an seinem neuen Standort im Flechtheim-Speicher. Doppelten Grund zur Freude gab es im Cuba, dem „Cultur- und Begegnungszentrum“ an der Achtermannstraße. Dessen 30-jähriges Bestehen wurde auch mit der Auszeichnung der Musikreihe „JazzToday“ gefeiert. Kulturstaatsministerin Monika Grütters übergab den neuen Applaus-Programmpreis für den Erhalt der kulturellen Vielfalt.
Info: Der „Kulturreport“ verzeichnet viele Detailinformationen und nennt nützliche Kontaktadressen der Einrichtungen. Er ist kostenlos in der Münster Information im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße, erhältlich.
Foto: Präsentieren den Kulturreport (v.r.): Gunter Riemers (Stadtbücherei), Kulturdezernentin Cornelia Wilkens, Dr. Anna Ringbeck (VHS), Dr. Barbara Rommé (Stadtmuseum), Frauke Schnell (Kulturamt), Dr. Hannes Lambacher (Stadtarchiv), Rita Feldmann (Theater Münster), Prof. Ulrich Rademacher (Westfälische Schule für Musik) und Dr. Christoph Spieker (Villa ten Hompel). Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.