Münster (SMS) „Betrunken gepostet. Nüchtern geschämt.“ Die neue Auflage der städtischen Präventionskampagne „Voll ist out“ thematisiert den Umgang der jugendlichen Zielgruppen mit den sozialen Netzwerken im alkoholisierten Zustand. Die Kampagnenmacher haben ein Video produzieren lassen und sind damit dorthin gegangen, wo auch die Jugendlichen unterwegs sind: Auf YouTube, Instagram und auf der Website www.vollistout.de ist der kurze und emotionale Clip ab sofort zu sehen.
In dem kurzen Video lassen es die beiden Protagonistinnen auf einer Party ordentlich krachen und teilen die Selfies des Abends im Netz. Der Peinlichkeitsfaktor steigt mit dem Alkoholpegel – und stößt bei den Followern auf Häme. Zum ersten Mal ist „Voll ist out“ in diesem Jahr in den sozialen Medien vertreten. „Unsere Botschaft ist nach wie vor stimmig und trifft auf hohe Akzeptanz bei den jungen Leuten“, sagt Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien. „Wenn wir aber umfassend im Kontakt bleiben wollen, müssen wir neue Medien und Kommunikationswege nutzen.“ In den münsterschen Kinos wird der Spot in den Wochen um Rosenmontag übrigens auch zu sehen sein.
Daneben setzt das bundesweit beachtete Konzept der Kampagne auf die bewährten Zielgruppen und Bausteine: Die Jugendlichen selbst – die Jüngeren, die Trinkerfahrenen und die Risikotrinker – können sich in der Schule und in der Freizeit auf mehreren Wegen mit dem Thema Alkohol auseinandersetzen. Die geschulten „Voll ist out“-Teams sind bei den Karnevalsfeiern mit Infos und Gewinnspiel unterwegs. Sie begleiten beim ZiBoMo in Wolbeck und sind mit dem gemeinsamen Hilfezelt mit dem Roten Kreuz beim Rosenmontagszug anzutreffen. Das Projekt „HaLT“ für Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet sind, und ihre Eltern, hat sich bewährt.
Familien mit jüngeren Kindern profitieren in diesem Jahr zum ersten Mal von einer „Familienfreundlichen Zone“: Sie wird im Schulterschluss mit dem Bürgerausschuss Münsterscher Karneval voraussichtlich zwischen Engelstraße und Engelenschanze entlang der Boulefläche eingerichtet. Die Familien können entspannt feiern, denn in der Zone sind Alkohol und Zigaretten nicht erlaubt.
Die gut eingeführten Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal an den Schulen sind auch in dieser Saison im Programm. Ebenso finden die Kontakte zur Sensibilisierung des Personals in Gastronomie und Einzelhandel statt. In der Stadt lädt „Voll ist out“ an den Infoständen zum Gespräch ein. In den Wochen vor Rosenmontag hängen die Plakate mit dem Slogan „Betrunken gepostet. Nüchtern geschämt.“ an vielen beleuchteten Werbeflächen und Bushaltestellen in der Stadt.
Die IKK Classic unterstützt „Voll ist out“ wie in den Vorjahren. Der Bürgerausschuss Karneval, das DRK, die Krankenhäuser, Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit sind weitere Partner der städtischen Kampagne.