Münster (SMS) Wie geht es mit den Grundstückspreisen weiter? Nach dem Willen von Rat und Verwaltung soll sich der Trend zu steigenden Grundstückspreisen nicht fortsetzen. Der Rat hat dazu bereits in 2014 das Programm "Sozialgerechte Bodennutzung Münster" beschlossen und hat aktuell einen positiven Zwischenbericht dieses Programms bekommen. Die Fachleute sind sich sicher, dass eine Trendwende bei der Preisentwicklung mittelfristig erreichbar ist, es dauert allerdings bis die Maßnahmen greifen.
Seit Anfang 2014 hat die Stadt 330 000 Quadratmeter Flächen, die für den Wohnungsbau geeignet sind, angekauft. Das versetzt sie in die Lage, mittel- und langfristig preiswertere Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen. So werden städtische Grundstücke für Einfamilienhäuser durchschnittlich 20 Prozent unter dem Bodenrichtwert verkauft. Grundstücke für Mehrfamilienhäuser werden beispielsweise nicht nach dem Höchstgebot verkauft, sondern zu einem Festpreis an diejenigen Käufer veräußert, die die niedrigste Startmiete bieten. Das kommt unmittelbar den Mietern zugute und wirkt sich zudem positiv auf den Wohnungsmarkt aus.
Vom Ankauf möglicher Wohnbauflächen über die Schaffung von Planungs- und Baurecht und die Erschließung bis zur Vermarktung dauert es im Durchschnitt fünf Jahre. Deshalb wird sich der Effekt dieses "liegenschaftsstrategischen Ansatzes" erst in den Zahlen späterer Grundstücksmarktberichte wiederfinden.
Mit ca. 1700 Wohnungen ist bereits im vergangenen Jahr mehr neuer Wohnraum fertiggestellt worden als in den Jahren zuvor. Auch die steigende Zahl an Baugenehmigungen für Wohnungen lässt ein weiterhin hohes Niveau für Wohnungsneubauten für das kommende Jahr erwarten.
Um künftig ein bedarfsdeckendes Wohnungs- und Grundstücksangebot in Münster anbieten zu können, hat der Rat ein umfangreiches Wohnbaulandprogramm bis 2025 beschlossen. Im kommenden Jahr werden neue Wohngebiete - die ab 2014 in das deutlich ausgeweitete Baulandprogramm aufgenommen worden sind - baureif. Im Rahmen einer Planungswerkstatt wird zudem über die weitere Entwicklung bis 2030 diskutiert.
In vielen Gesprächen mit Eigentümern und Investoren wird für das Programm der Sozialgerechten Bodennutzung und eine partnerschaftliche Entwicklung von Wohnbauflächen erfolgreich geworben. Bundesweit findet das münstersche Modell große Beachtung. Den Weg zu bezahlbarem Wohnraum kann die Stadt jedoch nicht alleine gehen. Nur durch ein gemeinsames Engagement mit den Investoren und den Eigentümern werden die Grundlagen hierfür geschaffen.
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Pressemitteilungen
28.03.2017