Münster (SMS) Spätgotik zeigt sich am Torhaus des Drostenhofs in Wolbeck, Renaissance am Haus Brock in Roxel, Barock am Haus Rüschhaus in Nienberge und Klassizismus am Haus Coerde. Gebaut wurden die Denkmäler von Landesherren, Bürgern und Bauern, die die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Architektur in ihrer Zeit nutzten, um ihre Macht oder ihren Status zu dokumentieren. Heutige Betrachterinnen und Betrachter dürfen sich über die oftmals prachtvolle Ornamentik und die Farbenvielfalt an den Gebäuden freuen. Fachkundige Erläuterungen zu diesen und vielen anderen Denkmälern in der Stadt erhalten Interessierte am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September. Unter dem Motto "Macht und Pracht" lädt die städtische Denkmalbehörde gemeinsam mit vielen Unterstützern zu über 60 Veranstaltungen ein.
"Denkmäler sind Zeugen ihrer Zeit und erzählen interessante Ortsgeschichte", sagt Mechthild Mennebröcker von der Denkmalbehörde. "Der Denkmaltag bietet die Gelegenheit an vielen interessanten Orten in der Innenstadt und in den Stadtteilen unter fachkundiger Führung eine aufschlussreiche Reise in die Vergangenheit anzutreten."
So lässt sich zum Beispiel die Macht des Glaubens in der Ausformung und Gestaltung religiöser Räume wie der Aegidiikirche, der Petrikirche oder der Markuskapelle in Kinderhaus erspüren. Machtansprüche besonderer Art drücken die Planungen und Objekte aus der Zeit des Nationalsozialismus aus, erlebbar werden sie heute noch im ehemaligen Heereslazarett oder in der Speicherstadt Coerde. Spannendes gibt es bei den Archäologen in der Speicherstadt zu entdecken. Auf Haus Brock zeigen Studierende der Fachrichtung "Bauen im Bestand" ihre Arbeiten. Im Erbdrostenhof an der Salzstraße ist das Informationsangebot besonders groß. Dazu gehören Führungen und die Vorstellung eines neuen Buchs zur Backsteinbaukunst.
Das umfangreiche, aber handliche Programmheft hilft bei der Planung einer individuellen Denkmal-Tour am 10. September. Es ist in der Münster-Information im Stadthaus 1 erhältlich und steht auch im Stadtportal unter www.stadt-muenster.de/denkmaltag zur Verfügung. Ob Radtour, Führung, Vortrag oder Lesung - alles ist kostenlos und ohne Anmeldung. Fast immer ist ein Blick in das Innere des Gebäudes eingeschlossen. Bei Denkmälern, die privat genutzt werden, ist dies aber nicht immer möglich. Auch bei öffentlichen Denkmälern kann der Besuch mit Einschränkungen verbunden sein. So wird im Lazarettbunker und im Buddenturm nur eine begrenzte Zahl von Besucherinnen und Besuchern gleichzeitig zugelassen.
Foto: Das Torhaus Haus Brock aus dem Jahr 1623 beeindruckt mit seinem zeittypischen Dekor. Wer mehr über die Geschichte des interessanten Gebäudes erfahren möchte, sollte am Denkmaltag einen Ausflug nach Roxel einplanen.
Foto: Stadt Münster/Städtische Denkmalbehörde. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.