Münster (SMS) Bei der Frage nach den größten Chancen für Münsters Zukunft ist das Ergebnis der Bürgerumfrage 2018 eindeutig: Die Hochschulen in der Stadt und das gesamte Thema "Wissenschaft" stehen mit 16,8 Prozent der Nennungen unangefochten an der Spitze. Es folgen die Bereiche "Wirtschaftsstruktur/Arbeitsplätze" (9,9 Prozent), "Mehr Sozialwohnungen/bezahlbare Wohnungen" (9,5 Prozent), "Attraktivität für Besucher/Touristen" und eine Reihe von Verkehrsthemen (autofreie Zonen, Radwege/Velorouten, öffentlicher Nahverkehr, Fahrradfreundlichkeit).
Für Oberbürgermeister Markus Lewe steht fest, dass Münsters Zukunft eng mit der Zukunft der Hochschulen verknüpft ist. Er verweist darauf, dass Stadt, Hochschulen, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW und Studierendenwerk kürzlich eine Vereinbarung unterzeichnet haben, um die Entwicklung der Wissenschaftsstadt Münster gemeinsam und mit Nachdruck voranzutreiben. "Es freut mich sehr, dass dieses Engagement auf eine breite Unterstützung in der Bevölkerung setzen kann. Viele Münsteranerinnen und Münsteraner sehen die Hochschul- und Wissenschaftsstadt offenbar als große Zukunftschance."
Die wichtige Rolle, die die Befragten den Hochschulen zumessen, wird auch bei der Frage nach den bedeutendsten Angeboten und Einrichtungen in Münster deutlich: 76 Prozent halten die Westfälische Wilhelms-Universität, die Fachhochschule und weitere Hochschulen in der Stadt für "sehr bedeutend". Die herausragende Stellung der Spitzenreiter wird dadurch unterstrichen, dass an zweiter Position das "Universitätsklinikum" folgt (68 Prozent "sehr bedeutend"). Hochschulen und Universitätsklinikum können im Vergleich zu 2007 ihre Werte mit plus zehn bzw. plus neun Punkte weiter ausbauen. Es schließen sich dann die "Leuchttürme" der Altstadt (Prinzipalmarkt: 66 Prozent "sehr bedeutend", Promenade: 64 Prozent, Domplatz/Markt: 59 Prozent) und der Aasee an (59 Prozent).
Zukünftige Risiken für Münster sehen die Befragten besonders in den Bereichen "Wohnen" (43,5 Prozent) und "Verkehr" (23,4 Prozent). Es folgt der Bereich "Gentrifizierung/Segregation/Ghettobildung" (16,4 Prozent). Stadtbaurat Robin Denstorff: "Wir kennen die in der Bürgerumfrage benannten Risiken und arbeiten bereits auf vielen Ebenen an Verbesserungen. Allerdings brauchen das Baulandprogramm und weitere Maßnahmen Zeit, bis sie greifen." Auch beim Thema "Mobilität" sei vieles auf den Weg gebracht worden. "Konzeptionell gehen wir das Thema im 'Masterplan 2035+' an, ganz praktisch realisieren wir viele Maßnahmen aus dem 50-Millionen-Euro-Topf für aktuelle Projekte."
Trotz der benannten Risiken artikulieren die Bürgerinnen und Bürger eine hohe Zufriedenheit mit ihrer Stadt. Im Allgemeinen "sehr zufrieden" sind 36 Prozent, weitere 51 Prozent sind "zufrieden". Dieses Ergebnis zieht sich durch alle Altersgruppen und Lebensphasen.
Rund 5250 Fragebögen hatte das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung an zufällig ausgewählte Personen verschickt, 1532 kamen zur Auswertung zurück - eine gute Grundlage für die Übertragbarkeit der Ergebnisse. In einem Pilotprojekt erhielten außerdem 5250 Personen einen Zugangscode für die Onlineversion der Umfrage. Diese Gelegenheit nutzten knapp 700 vor allem jüngere Bürgerinnen und Bürger. Die Online-Beteiligung wird weiter ausgebaut. Die Umfrage unterstützt den laufenden Zukunftsprozess "MünsterZukünfte 20I30I50".
Infos zur Bürgerumfrage 2018 gibt es im Stadtportal unter www.stadt-muenster.de/stadtentwicklung/kommunale-umfragen.
Grafiken:
- Chancen für Münsters Zukunft
- Bedeutung von Angeboten / Einrichtungen
- Risiken für Münsters Zukunft
- Allgemeine Zufriedenheit
Grafiken: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.