Münster (SMS) Für den Bereich zwischen Hörsterstraße, Sonnenstraße, Korduanenstraße und Bült hat der münstersche Projektentwickler "Vi Group" einen Konzeptentwurf für ein "Kultur- und Bildungsforum Hörster Parkplatz" erarbeitet. Die Ideengeber Hans-Otto Höyng und Christoph Deckwitz, die sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Grundstück und seiner Nutzung auseinandergesetzt haben, möchten die drei Bausteine Kultur, Bildung und Wohnen auf städtischen Liegenschaften und einigen privaten Flächen verwirklichen.
Um zu klären, ob das Konzept tragfähig ist, beauftragte die Stadt Münster zwei externe Gutachter-Büros mit der ergebnisoffenen Prüfung. "Die Projektentwickler haben mit sehr viel Einsatz und Engagement eine Konzeptidee vorgelegt, die viele Funktionen auf einer Fläche vereinen soll", sagt Stadtrat Matthias Peck. Diese hohe bauliche Dichte werde von den Gutachtern kritisch gesehen. "Es ist zu viel Nutzung auf zu wenig Fläche." Dabei hatten die Initiatoren wegen des begrenzten Platzes bereits von ihrer ursprünglichen Idee Abstand genommen, eine kombinierte Konzert- und Kongresshalle zu planen.
Kernstück des Konzeptes ist nun eine Konzerthalle mit rund 1200 Plätzen, die auch als neue Spielstätte für das Sinfonieorchester des Theaters Münster dienen sollte. Sie würde - erreichbar durch eine Passage - auf dem Hörster Parkplatz gebaut und dort allerdings in der zweiten Reihe stehen. Denn das bereits vorhandene Hochhaus am Bült und ein neu zu errichtendes Hochhaus würden den Blick auf die Konzerthalle deutlich einschränken. Die Gutachter sprechen von einer Hinterhofsituation für die Konzerthalle. In die beiden Hochhäuser sollten nach den Vorstellungen der "Vi Group" die Volkshochschule (VHS) und die Westfälische Schule für Musik einziehen.
Der Konzeptentwurf beschreibt verschiedene Betreiberkonzepte für das Kultur- und Bildungsforum, legt sich aber auf keines der Modelle fest. Mit Blick auf das Finanzierungskonzept kommt nach Ansicht der Gutachter allerdings nur die Stadt als Betreiberin der Konzerthalle in Frage. Der Baustein Kultur würde dann zu einer erheblichen dauerhaften finanziellen Belastung der Stadt Münster führen. Ein Fragezeichen setzen die Gutachter hinter die im Konzept vorgesehenen Fördermittel.
Der Baustein Wohnen sieht eine Wohnbebauung entlang der Korduanenstraße und auf dem Konzertsaal vor. Die aus der Wohnnutzung veranschlagten Erträge schätzen die Gutachter als nicht plausibel ein. Probleme sehen sie außerdem bei dem durch die Konzerthalle verursachten Verkehr, der vor allem in den späten Abendstunden zunehmen würde.
Insgesamt halten Gutachter und Verwaltung die Umsetzung des Projektes für nicht realisierbar. Die Stadt hat das Gutachten den Projektentwicklern und den Ratsfraktionen zur Verfügung gestellt.