(SMS) Mit der Untersuchung von medizinischen Einrichtungen wird das Projekt KOMM (Kommunikations- und Orientierungshilfen für Menschen mit Behinderungen) um einen weiteren Baustein ergänzt. KOMM bietet im elektronischen Stadtinformationssystem publikom Informationen über die Zugänglichkeit von Gebäuden und Einrichtungen aller Art. Damit erleichtert es Menschen mit Behinderungen das Zurechtfinden und den Aufenthalt im Stadtgebiet von Münster.
Nachdem in den vergangenen Monaten Gaststätten, öffentliche Toiletten sowie Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen in das KOMM-Informationssystem aufgenommen wurden, stehen nun erneut Studierende der Universität in den Startlöchern. Diesmal werden unter der Leitung des Institutes für Geographie und der städtisch verwalteten Stiftung Siverdes Arztpraxen und Apotheken untersucht.
„Zunächst hat die Projektleitung Gespräche mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Apothekenkammer Westfalen-Lippe geführt und detaillierte Vereinbarungen über die Befragungen getroffen“, erläuterte Paul Claahsen, der für das Projektmanagement der städtischen Stiftungen verantwortlich ist. „Die Beteiligten waren sich schnell einig, daß die Aufnahme der Arztpraxen und Apotheken in KOMM keinesfalls gegen Werbeverbote und die Berufsordnung der Ärzte und Apotheker verstoßen darf“, so Claahsen.
In den nächsten Tagen werden über 30 Studierende des Institutes für Geographie „ausschwärmen“ und Daten über barrierefreie Arztpraxen und sammeln. Bei den Arztpraxen wird man sich zunächst auf die Innenstadt konzentrieren. „In wenigen Wochen“, so Peter Neumann vom Institut für Geographie, „können bereits die Informationen über Arztpraxen und Apotheken abgefragt werden, die über einen rollstuhlgerechten Eingang erreichbar sind oder andere Hilfen für Menschen mit Behinderungen anbieten.“
Die Daten werden in das Internet eingespeist und können im Stadtinformationssystem publikom (www.muenster.de/komm) und an öffentlichen Terminals (unter anderem in der Bürgerberatung) abgerufen werden. Die KOMM-Informationen sind an einen sogenannten interaktiven Stadtplan gekoppelt, der die schriftlichen Informationen ergänzt und das Zurechtfinden im Stadtgebiet erleichtert.
Großen Wert legen die Projektverantwortlichen auf die Zusammenarbeit mit den behinderten Menschen selbst. Paul Claahsen: „Menschen mit Behinderungen können selber am besten einschätzen, wozu Informationsbedarf besteht.“ Peter Neumann weist auf die Beteiligungs- und Diskussionsmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger mit einem Internet-Zugang hin. „Sie können über eine Mailing-Liste regelmäßig Informationen zu den Daten und Veränderungen im KOMM-Projekt erhalten und sich an der aktuellen Diskussion beteiligen“, so Neumann. Natürlich ist die Kontaktaufnahme auch mit dem Telefon unter den Nummern 4 92-59 03 (Stiftungsverwaltung) und 8 33 36 55 (Institut für Geografie) möglich.