Vor allem bei der zweistündigen Live-Sendung vom Domplatz waren am Samstag abend zwischen WDR, der städtischen „Projektgruppe 1998“ und der Technik-Firma Trend Event Teamarbeit und Krisenmanagement in höchster Perfektion gefragt. Gegen 20 Uhr traf die Nachricht ein, bei einem Open Air-Konzert im Ruhrgebiet habe die Bühne wegen Sturmes gesperrt werden müssen. Zu diesem Zeitpunkt sagten die Wetterprognosen noch voraus, in Münster drohe erst nach Ende der Übertragung Sturmgefahr. Also wurde entschieden: „Wir fangen an!“
Eine Stunde später setzten die Regengüsse den Domplatz förmlich unter Wasser. Der Vorhang und die großen Planen der Bühne mußten bei laufender Sendung wegen drohenden Sturmes entfernt werden, Chor und Symphonieorchester wohl oder übel ins Trockene fliehen. Dennoch lief die Sendung weiter, indem der musikalische Schlußakkord vom Mitschnitt aus der Generalprobe vom Freitag abend eingespielt wurde.
Mehr als tausend Bürgerinnen und Bürger trotzten den heftigen Regenschauern bis zum Ende der Sendung. Und auch vom Friedenskorso einschließlich Live-Übertragung am Sonntag nachmittag ließen sich die vielen Besucherinnen und Besucher nicht durch Regen abhalten. Oberbürgermeisterin Tüns: „Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß ‘350 Jahre Westfälischer Friede’ den Münsteranerinnen und Münsteranern etwas bedeutet, spätestens hier wurde er geliefert.“