"Aufsuchende medizinische und soziale Hilfe" heißt das Schlüsselwort. Dahinter steckt: Ein Arzt (zuständig für die medizinische Grundversorgung) und eine Krankenschwester (zuständig für pflegerische Maßnahmen) suchen regelmäßig unversorgte und behandlungsbedürftige Menschen dort auf, wo sie leben - auf der Straße, auf Plätzen, am Bahnhof. Viele der Wohnungslosen sind chronisch krank oder leiden unter den schwierigen hygienischen Bedingungen.
Durch das vor kanpp drei Jahren eingerichtete Angebot habe sich die gesundheitliche und soziale Situation der Wohnungslosen in Münster inzwischen erheblich verbessert, sagt Bernhard Mülbrecht von der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Münster. Eine Hauptaufgabe der Mitarbeiter ist, das Vertrauen der Menschen, das durch viele negative Lebenserfahrungen verloren gegangen ist, neu zu gewinnen.
Neben der medizinischen Grundversorgung werden auch soziale Hilfen geleistet. Häufig bringen die beiden Mitarbeiter wohnungslose Menschen mit ins Haus der Wohnungslosenhilfe. Ein guter Anfang, wie Mülbrecht weiß. Denn erst wenn der Anschluß ans Haus gelungen ist, kann auf das gut funktionierende Netz von sozialen und gesundheitlichen Hilfen verschiedener Träger in Münster zurückgegriffen werden. Gerade auch die aufsuchenden Hilfen verhindern eine weitere Verelendung am Bahnhof, ist Mülbrecht überzeugt. Die Wohnungslosen brauchten sich nicht allein und sich selbst überlassen fühlen.
Als Mitglied der münsterschen Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe beteiligt sich das Haus der Wohnungslosenhilfe an der bundesweiten Aktion "Die Stadt gehört allen" am Freitag, 11. September. Es wird von 10 bis 15 Uhr mit Infoständen und Aktionen vor dem Hauptbahnhof und im Fußgängertunnel vertreten sein. Wer sich schon jetzt informieren will, kann ich an das Haus der Wohnungslosenhilfe, Bahnhofstraße 62, Telefon 48 45 20, wenden.
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