Zirka einhundert Kilo Briefmarken aus aller Welt sammeln die städtischen Angestellten pro Jahr. Das Kolpingwerk holt die Marken ab und leitet sie an einen Händler weiter. Für den Erlös werden in Ländern der Dritten Welt handwerkliche Ausbildungsplätze für Jugendliche eingerichtet. Zehn Kilo Briefmarken für einen Kolping-Ausbildungsplatz, so die Faustregel.
„Eine Berufsausbildung ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben - das zeigt sich in Ländern der Dritten Welt noch deutlicher als hier“, unterstreicht Gerhard Heemann, der Präses des Kolping-Stadtverbandes Münster. Seiner Meinung nach ist das Sammelpotential in Münster noch längst nicht erschöpft. Auch wenn bereits eine ganze Reihe Verwaltungen und Betriebe in Münster mitsammelt - fünfhundert bis sechshundert Kilo Marken gehen jährlich von Münster zur zentralen Sammelstelle des Kolpingwerkes nach Köln - es könnten durchaus noch mehr sein.
„Keiner muß seine Postwertzeichen mühsam über heißem Dampf ablösen“, schmunzelt Heemann. „Die Ecke mit der abgestempelten Marke aus dem Briefumschlag schneiden, reicht völlig.“ Auf Wunsch holt das Kolpingwerk auch ganze Briefumschläge ab und entsorgt sie hinterher fachgerecht. Wichtig ist, daß viele mitmachen. Nicht nur in großen Unternehmen und Institutionen, auch bei Privatleuten und kleineren Betrieben wandern immer noch zu viele Briefumschläge mit Marke in den Papierkorb. Wer die Briefmarkenaktion unterstützen will, kann sich bei Gerhard Heemann unter der Nummer 3 53 20 erkundigen.