(SMS) Wenn an einem Wochenende sich über 1500 Besucherinnen und Besucher im Stadtmuseum drängen, dann sind Kapazitätsgrenzen nahezu erreicht. Und wenn ausgerechnet an solchen Tagen sich ausgewählte „Tester“ mit Fragebogen unter die Mengen mischen, könnte man das eine oder andere gravierende Mängelergebnis befürchten. Nicht so beim Stadtmuseum an der Salzstraße: Es erreichte nach Auswertung einer umfangreichen Testbesucherbefragung im März einen hervorragenden dritten Platz von insgesamt 13 „überprüften“ Museen in Deutschland.
Der Vergleich der Bertelsmann Stiftung ist Teil eines umfangreichen Leistungsvergleiches kultureller Angebote, den die Stitung vor einigen Jahren initiiert hat. Auch das Stadtmuseum nimmt im Rahmen dieses Projektes „Wirkungsvolle Strukturen Im Kulturbereich“ daran teil. „Wie schon bei den ersten Projektberichten, wird auch in der jetzt vorgelegten Untersuchung die sehr gute Position des Museums deutlich“, freute sich Kulturdezernentin Helga Boldt über die vordere Placierung.
Freude auch beim Mitarbeiterteam nicht allein nur über die Gesamtwertung, sondern über das vordere Abschneiden bei zahlreichen Einzelbewertungen. Kriterien, nach
denen Punkte vergeben wurden, waren u.a.: Erreichbarkeit des Museums, Freundlichkeit des Personals, Orientierung im Haus und der Museumsshop. „Beim Vergleich der ´Servicepofile´ stehen wir ganz oben“, faßt Dr. Axel Schollmeier, stellvertretender Museumsleiter zusammen. Beste Noten verteilten die Bielefelder Tester für den übersichtlichen Eingangsbereich, für Informationshilfen und - besonders bemerkenswert angesichts der Besucherfülle an jenem Märzwochenende - für die Freundlichkeit des Mitarbeiterteams. Nur noch das Jüdische Museum in Frankfurt konnte ein ähnlich gutes Resultat erreichen.
Gänzlich ohne Abstriche kam das Museum an der Salzstraße jedoch nicht davon. Fehlende Wickelmöglichkeiten für Säuglinge im Sanitärbereich bescherten Minuspunkte. Axel Schollmeier: „Wir haben bisher darauf verzichtet, weil wir kaum Nachfragen haben - vielleicht eine pro Jahr“. Auch bei einer eigenen Museumsgastronomie, die für viele Besucherinnen und Besucher zum selbstverständlichen Serviceangebot gehört, mußte das Museum trotz der benachbarten Eisdiele im Salzhof passen. Noch: Denn bei dem derzeit laufenden Umbau des Salzhofes wird nach Auskunft der Eigentümer auch an eine Gastronomie gedacht, die als Museumscafé geeignet ist.
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Pressemitteilungen
10.08.1998