Bei 20 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent fühlen sie sich am wohlsten. Empfindliche Menschen - immerhin acht Prozent der Bevölkerung - reagieren mit asthmatischen Beschwerden. "Viele Allergieauslöser, etwa Kosmetika, Metall oder Stoffe in Lebensmitteln, können leicht vermieden werden. Bei der unsichtbaren Hausstaubmilbe ist das schon schwieriger", erklärt Schumacher-Boysen vom Gesundheitsamt. Insbesondere in Schlafzimmern und Betten finden die Milben ideale Lebensbedingungen. Dort fallen nämlich reichlich menschliche Hautschuppen an, Nahrungsquelle Nr. 1. Diese müssen von den ebenfalls im Hausstaub lebenden Schimmelpilzen "vorverdaut" werden, um für die Milbe genießbar zu sein.
Eine Million grau-weißlicher Tierchen können sich von der täglich anfallenden Ration Hautschuppen eines Erwachsenen ernähren. Die durchschnittliche Lebenserwartung der zur Kategorie der Spinnen gehörenden Milben liegt bei zwei bis vier Monaten, ein Weibchen legt bis zu 300 Eier.
Nicht die Milbe selbst, sondern der von ihr produzierte Kot ist verantwortlich für die Allergie. "Alles, was den Milben das Leben und Vermehren leicht macht, sollte vermieden werden", betont Dorothee Schumacher-Boysen. Dabei seien einige einfache Regeln zu beachten: Allergiker sollten in jedem Fall Staubfänger, wie Teppichvorleger, Vorhänge, Gardinen und Nippesfiguren, aus ihrem Schlafzimmer verbannen. Auch für Haustiere und Pflanzen (sie treiben die Luftfeuchtigkeit hoch) sind die Schlafräume tabu.
Bettwäsche sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen, Matratzen regelmäßig in luftdurchlässige Plastikbezüge eingehüllt oder zur Reinigung gegeben werden. Durch Lüften und angemessenes Heizen kann auch im Winter die Zimmertemperatur auf 18 Grad gehalten werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte weniger als 70 Prozent betragen. Staubaufwirbelnde Tätigkeiten sollten vermieden werden. Von Milbenbekämpfungs- und Desinfektionsmitteln rät die Gesundheitsingenieurin wegen ihrer Wirkungslosigkeit ausdrücklich ab. Viel besser sei, sich beim Gesundheitsamt individuell beraten zu lassen. Beratung zur Hausstauballergie bietet das städtische Gesundheitsamt am Stühmerweg 8, Telefon 23 77 - 2 36 oder - 2 37, montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr an.