Im Jahr 1988 gab etwa jeder Zweite an, Altpapier und Altglas "immer" vom Restmüll zu trennen; 1997 sagten das 19 von 20 Befragten. Sehr stark genutzt werden die Recyclinghöfe der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM). Bis zu 36 Prozent gaben an, daß sie die Annahmestellen für Wertstoffe und Problemabfälle im eigenen oder im benachbarten Stadtteil, an der Rösnerstraße und am Coerder Liekweg im vergangenen Jahr "einmal" oder "öfter" genutzt haben.
Erstaunlich ist auch, wie viele die gemeinsam von AWM und Presseamt herausgegebenen Informationsmaterialien kennen. Der Entsorgungskalender ist über 90 Prozent bekannt, das Faltblatt "Tonne, Sack & Co." kennt fast jeder zweite, das "Müll-Magazin" jeder vierte Befragte. Gefragt waren außerdem die Erfahrungen mit Beschäftigten der AWM. Nach dem Urteil der Münsteraner leisten sie ihren Service "korrekt, freundlich, höflich, zügig"; als "unpersönlich, zu langsam, unfreundlich" werden sie nur im Ausnahmefall wahrgenommen.
Für einige Fragen aus dem Themenfeld Umwelt steht zum Vergleich eine Erhebung des Umweltbundesamtes für Westdeutschland aus dem Jahr 1996 zur Verfügung. Darin geht es um die Einschätzung, wie sich die Umweltsituation in den zurückliegenden fünf Jahren entwickelt hat. Ergebnis: Doppelt bis viermal mehr "Westdeutsche" als Münsteraner meinen, daß sich die Situation bei der Gewässerreinheit, beim Energiesparen, bei der "Sauberkeit der Luft", der Bodenqualität und beim Klimaschutz verschlechtert habe.
Anscheinend sind die Münsteraner überzeugt, daß ihr Lebensumfeld bereits einen hohen Standard zu. Deshalb gehen sie im Vergleich zu den "Westdeutschen" weniger davon aus, daß es in den vergangenen Jahren "große Fortschritte" gegeben habe. Der hohe münstersche Umweltstandard schlägt sich auch in ihrem eigenen Verhalten nieder. Beispielsweise verwenden sie sehr viel häufiger als die "Westdeutschen" Energiesparlampen, sie schalten den Bereitschafts-Modus ("Stand-By") ihres Fernsehgerätes über Nacht öfter aus, fast jeder zweite praktiziert im Winter die energiesparende "Stoßlüftung".
Vier von fünf Münsteranern kennen das Umweltbüro und das Umwelttelefon. Jeder vierte hat das Umweltbüro im Stadthaus I schon ein- oder mehrmals besucht, jeder siebte hat ein- oder mehrmals die Nummer 4 92-31 31 des Umwelttelefons gewählt. Daß die Arbeit des städtischen Umweltbüros "wichtig" oder "sehr wichtig" ist, steht für mehr als drei Viertel der Befragten außer Zweifel.