Ob Wiesen und Wege, Spiel- und Sportplätze - der Gievenbach ist wichtigster Bestandteil des Gerüsts. „Seine besondere Qualität liegt darin, daß das Gievenbachtal aus allen Bereichen Gievenbecks schnell erreichbar ist und man sofort in die freie Landschaft gelangt", erläutert Uppenkamp. Der großen ökologischen Bedeutung des Bachtals wurde durch die unterschiedliche Art des Ausbaus Rechnung getragen. Südlich des Arnheimwegs präsentiert sich das Flüßchen naturbelassen, nördlich davon wurde mit Spiel- und Sportplätzen oder Wiesen die Freizeitgestaltung stärker betont. Über die ökologischen Aufgaben des Gievenbaches informiert ein gewässerökologischer Lehrpfad entlang des Gewässers.
Im Nordosten Gievenbecks fließt der Kinderbach. „Mit dem Sportzentrum Hensenstraße und der Tennisanlage wird hier der Übergang zwischen dem Stadtraum und dem wertvollen Auenbereich geschaffen“, erläutert Landschaftsarchitekt Uppenkamp. Die vorhandenen Strukturen sollen nach Planungen der Stadtverwaltung ausgebaut werden: „Wir wollen eine Parkanlage Gievenbeck realisieren.“ Neue Grün- und Spielflächen mit einem Wegenetz sollen angelegt werden, verbunden mit einer ökologischen Aufwertung des Auenbereichs und einer Anreicherung des Landschaftsraumes mit Grünstrukturen.
Während der Freizeitwert des Kinderbachtals für die Gievenbeckerinnen und Gievenbecker erhöht werden soll, besitzt das Tal der Aa, das den Stadtteil nach Südwesten begrenzt, bedeutende ökologische Funktionen. „Der mit Höhenunterschieden von zehn Metern stark ausgeprägte Talraum versorgt die Innenstadt mit Kalt- und Frischluft“, so Uppenkamp. Zugleich ist das Aatal aber sowohl für Gievenbeck als auch für ganz Münster wichtig für die „landschaftsbezogene Erholung“, bei der Naturschutz und Freizeitgestaltung im Einklang stehen.
Mit den neuen Wohngebieten im Südwesten Gievenbecks und der Bebauung am Ramertsweg bildet das Aatal einen markanten Ortsrand. Um zwischen Bebauung und Landschaftsraum einen harmonischen Übergang zu schaffen, soll die Fläche vom Wohngebiet zum Fluß hin immer naturbelassener werden. Der mit den Wohngebieten geplante Grünzug zwischen Gievenbachtal und Aatal übernimmt neben der verbindenden Funktion auch die Aufgabe, den Bedarf an Grünflächen, Kleingärten, Sport- und Spielflächen zu decken.
Soviel „Grün“ ist oft mit einer eher ländlichen Wohnlage verbunden. Nicht so in Gievenbeck. Der Stadtteil liegt nicht „am Ende der Welt“, sondern ganz im Gegenteil sogar besonders günstig zur Innenstadt und zur Universität.