Die münsterschen Multi-Visions-Künstler Peter Kücking und Peter-Paul König stellen gemeinsam mit dem Hildesheimer Künstler Roland Bauer im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens grundlegende Fragen zu Krieg und Frieden. Mit Unterstützung der Stadt Münster ist ein Projekt entstanden, in dem vor allem das Spannungsverhältnis zwischen der menschlichen Friedenssehnsucht und dem stets drohenden Rückfall in kriegerische Formen der Auseinandersetzung betont wird.
Ausgangspunkt des Szenarios ist ein Auszug aus der spanisch-niederländischen Friedenserklärung von 1648, in der ein "angenehmer, guter und aufrichtiger Frieden" und eine "vollkommene und standfeste Ruhe" beschworen werden. Die Hoffnung bleibt jedoch nicht ungebrochen: Eine Stimme erhebt sich, die verzweifelt um inneren Frieden und einen Neuanfang ringt, menschliche Schreie durchschneiden den Platz, Schritte formieren sich zu kolossalen Marschformationen, gewaltig erklingt die Geräuschkulisse moderner Kriegsführung. Auf einem Lichtobjekt, das in vier Teile zerrissen vor dem Friedenssaal "schwebt", lösen Bilder des "totalen Krieges" und des "Computer-Krieges" die Motive aus der Zeit des 30jährigen Krieges ab. Im Hintergrund jedoch ist der Ruf nach Frieden mit der Melodie des Kanons "Dona nobis pacem" stets weiter zu hören.
Die Aufführung - der Eintritt ist frei - endet mit einem nachdenklich stimmenden Auszug aus den Friedensverträgen von Münster und Osnabrück: "Auf beiden Seiten soll eine ewige Vergessenheit und Amnestie alles dessen sein, was seit Beginn dieser Vorfälle an welchem Ort und auf welche Weise auch immer...an feindseligen Akten verübt worden ist...".