"Sie können am nächsten Ersten bei uns anfangen", gratuliert die Beraterin ihrer Klientin. Beim Rollenspiel hat sich Frau Öztürk erfolgreich präsentiert. Fulya Yavuz arbeitet seit Mai im AKI in der Grevener Straße 89. Ihre Stelle wird vom städtischen Sozialamt finanziert. "Der Verein, in dem Deutsche und Ausländer gemeinsam ehrenamtliche Arbeit leisten, wird schon seit Jahren von uns gefördert. Jetzt wollten wir besonders die Beratung von Frauen unterstützen", betont Frank Treutler vom Sozialamt.
Zurückgreifen kann die ausgebildete Lehrerin auf viele Jahre ehrenamtliches und berufliches Engagement. Selbst in der Türkei geboren, kennt sie die Sorgen ihrer Landsleute. "Zu mir kommen überwiegend Menschen, die mehr als ein Problem haben. Da ist ein kurzer Draht wichtig", weiß Fulya Yavuz. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Neben der Betreuung von Frauengruppen organisiert sie Informationsveranstaltungen und vermittelt Ratsuchende an soziale Dienste. Auch Senioren und Familien wenden sich an die Beraterin.
Viele Fragen betreffen die soziale und ausländerrechtliche Situation. Dahinter verbergen sich häufig kulturspezifische Probleme, von denen Frauen besonders betroffen sind. Fulya Yavuz: "In der Türkei kommen viele Ehen auch heute noch durch Absprache zwischen Familien zustande. Wenn die Beziehung später scheitert, ziehen meist die Frauen den Kürzeren." Bei der Scheidung müsse der ausländerrechtliche Status abgesichert und den Frauen geholfen werden, eine neue Existenz aufzubauen. Dabei wolle sie eine wichtige Stütze sein.
Ratsuchende auch anderer Nationalitäten wenden sich an Fulya Yavuz im AKI, Grevener Straße 89, Tel. 29 73 51.