(SMS) Das Westfälische Musikfest der Stadt Münster und des WDR war ein voller Erfolg mit über 50, zum Teil ausverkauften Konzerten. Als besonders stimmig empfanden Besucher und Veranstalter die Atmosphäre im Konzertzelt vor dem Schloß. Das eigens für diesen Anlaß errichtete Zelt wurde zum Kristallisationspunkt für das Musikfest. Chanson, Jazz, Lied, Piano solo, Weltmusik ... - unterschiedlichste musikalische Genres waren vor dem Schloß vertreten. Zudem präsentierten sich alle münsterschen Laienorchester in einem Verstaltungsrahmen - auch das eine Premiere. Bei strahlendem „Zeltwetter“ fanden die Darbietungen, vom Eröffnungskonzert mit der WDR Big Band bis zum letzten Konzert mit dem Salonorchester der Westfälischen Schule für Musik, aufmerksame und begeisterte Zuhörer.
„Es steht schon fest, daß das Musikfest eines der Highlights des Jubiläumsjahres „350 Jahre Westfälischer Friede“ war“, resümiert Kulturdezernentin Helga Boldt. Eindrucksvolle Programmpunkte des Festes waren sicherlich auch die „großen Werke“. Die Orchester und der Chor des WDR, das Symphonieorchester der Stadt Münster boten - bei Brittens „War Requiem“ gemeinsam mit dem Osnabrücker Symphonieorchester und mehreren Osnabrücker Chören - Sinfonien von Bruckner bis Schubert und große Werke der Musik von Schütz bis Bach.
Außer im Konzert-Zelt präsentierte sich das Musikfest auch an anderen, ungewohnten Veranstaltungsorten. Von den vokalen Klangkollagen des „Ensemble M“ im Rathausinnenhof bis zur Begegnung von bildender Kunst und Jazz im Wewerka-Pavillon am Aasee wurde neue und freie Musik in ungewöhnlicher und anregender Umgebung vorgestellt.
Die Uraufführung des Glockenkonzertes für Münster des spanischen Komponisten Llorenc Barber versetzte die ganze Innenstadt für eine Stunde in eine ganz eigene Stimmung: Versonnen lauschend standen in der ganzen Innenstadt verstreut tausende Menschen und horchten in Schluchten zwischen Häusern oder an freien Plätzen Tönen nach, die sie so noch nie gehört hatten.
Zur Freude der Veranstalter fand das Konzept der Musikreihen großen Anklang: In den „Klassikpreis“-Konzerten präsentierten sich Gewinner dieses Sonderpreises des WDR und der Stadt Münster. In der Reihe „Neue Musik“ wurde Musik des 20. Jahrhunderts vorgestellt.
„Insgesamt“, so das kurze Resumee der beiden Mitorganisatoren des Musikfestes Ulrich Rademacher und Fritz Schmücker von der Westfälischen Schule für Musik, „war es ein großes Erlebnis und eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme des münsterschen Musiklebens. Selten zuvor wurden seine Vielfalt, seine Qualität und Lebendigkeit so deutlich.“ Und so dürfen alle, Veranstalter und Besucher, mit dem Titel des Abschlußkonzertes in der Petrikirche, in „Friedens-Seufftzer und Jubel-Geschrey“ ausbrechen, in der Hoffnung, das dieses nicht das letzte Westfälische Musikfest in Münster bleiben wird.
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Pressemitteilungen
18.05.1998