(SMS) Mal ist er Forum für zottelige Kuscheltiere und meterlange Zeitungslandschaften, mal für virtuelle Welten oder für 12 000 rote Luftballons. Auch in diesen Sommerwochen herrscht am Wewerka-Pavillon geschäftiges Treiben - es wird gesägt, hantiert, montiert. Doch es sind nicht Ausstellungsvorbereitungen von experimentierfreudigen Akademiestudenten, sondern fleißige Handwerker, die in der gläsernen Vitrine auf den Aaseeswiesen den Ton angeben. Mit einer grundlegenden Sanierung macht das städtische Hochbauamt das Objekt fit für die nächsten (Ausstellungs)-Jahre in der gemeinsamen Reihe von Kulturamt und Kunstakademie.
Vor nahezu zehn Jahren trat der Pavillon - vielbeachtetes Kunstwerk auf der documenta 8 - von Kassel den Weg nach Münster an, bettet sich heute wie selbstverständlich in die Aaseewiesen ein. „Wind und Wetter haben der Skulptur in all den Jahren jedoch mächtig zugesetzt. Eine Sanierung, es ist die erste überhaupt, steht jetzt einfach an“, erläutert Ludwig Peltzer, zuständiger Fachmann vom Hochbauamt. Zumal der Pavillon als Forum für junge Kunst Münster weiterhin zur Verfügung steht: Der Pachtvertrag zwischen dem städtischen Kulturamt und der Firma Tecta als Besitzerin wird demnächst verlängert.
Kernarbeit der Bauunterhaltung ist die Dachabdichtung. Das Material, inzwischen abgenutzt, war porös und undicht. „Eine Fachfirma aus Münster hat auf der Gesamtfläche von 240 Quadratmetern neue Makrolonplatten eingesetzt“ so Peltzer.
Dichtprofile aus Aluminium halten nun, was der Name verspricht und sichern die Installationen und Kunstwerke im Innenraum vor ungeliebter Nässe. Für diese Maßnahme setzt das Amt insgesamt ca. 40 000 Mark an.
Materialaustausch bei einem Kunstwerk ist immer etwas besonderes. „Der filigrane, transparente Körper aus Glas und Stahl verträgt keine massiven Eingriffe“, erklärt Ludwig Peltzer. Die jetzige Lösung des Fachamtes ist unauffällig, greift nicht ein und verändert nicht. Sie läßt den Pavillon so, wie er damals von Stefan Wewerka geschaffen wurde und wie er sich auch in den nächsten Jahren angehenden und gestandenen Künstlerinnen und Künstlern darstellt. Wer sich überzeugen möchte: Am 23. August wird die nächste Installation, eine Arbeit von Peter Paul Berg, eröffnet.
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Pressemitteilungen
31.07.1998