Angesprochen werden alle Jugendlichen, die in der Zeit von Oktober 1998 bis Oktober 1999 ins Schülerbetriebspraktikum gehen. Warum sollte Tina das nicht in einer Kfz-Werkstatt und Thomas in einer Kindertagesstätte machen? "Von seiten der Betriebe gibt es meistens keine Probleme. Viele Jugendliche kommen erstmal nicht auf den Gedanken, etwas anderes auszuprobieren", sagt Dagmar Arnkes-Homann vom Frauenbüro der Stadt Münster.
Das könnte sich durch die regional geführte Kampagne jetzt ändern. Für die Aktion haben sich die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und die Regionalstellen "Frauen & Beruf" im Kreis Warendorf und der Stadt Münster zusammengetan. Weitere Unterstützung gibt es von der Landesinitiative "Chancengleichheit im Beruf" sowie dem Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen.
2000 Mark winken einer Klasse als ersten Preis, wenn sie bei ihrem Praktikum die typischen Frauen- und Männerberufe links liegen läßt und ihre Erfahrungen in einem "etwas anderen Praktikumsbericht" zusammenfaßt. Beim zweiten Preis gibt es noch 1000, beim dritten 500 Mark. Die Aktion habe noch einen weiteren Sinn, sagt Dagmar Arnkes-Homann: "Die Schülerinnen und Schüler können ihren ‘Traumberuf’ durch neue Erfahrungen noch einmal überdenken und haben die Möglichkeit, sich bewußter für andere Wege zu entscheiden."
Abgabeschluß für die Praktikumsberichte ist der 30. Oktober 1999. Interessierte Klassen und Schulen - auch die aus Münster - melden sich zum Wettbewerb an in der Regionalstelle Frau & Beruf im Kreis Warendorf, Westenmauer 10, 59227 Ahlen, Telefon 0 23 82 / 80 53 39 oder beim Verein zur Förderung der Frauenerwerbstätigkeit im Kreis Warendorf, Telefon 0 25 26 / 95 04 30. Dort gibt es auch weitere Informationen.