Alleinstehende und alleinerziehende Frauen aus zehn Nationen leben mit ihren Kindern im Flüchtlingswohnheim unter einem Dach. "Durch gemeinsame Aktivitäten wollen wir das Gruppengefühl stärken, die Toleranz anderen Kulturen gegenüber vergrößern und das Zusammenleben intensivieren", erläutert Diplom-Sozialarbeiterin Gabriele Winter vom städtischen Sozialdienst für Flüchtlinge. Nicht zuletzt solle den Flüchtlingen ein Stück deutsche Kultur nähergebracht werden.
Der vierjährige Kevin aus dem Kongo und der zehnjährige Ali aus dem Libanon haben den Nikolaus gleich in ihr Herz geschlossen, immerhin hat er reichlich Süßigkeiten und Spielzeug mitgebracht. Zuvor müssen die Kinder aber noch Lieder singen und die obligatorische Frage beantworten, ob alle brav gewesen seien. Auch für die Mütter hat der Besucher Geschenke in seinem großen Jutesack.
Haji Firos heiße der Namensvetter des Nikolaus im Iran, erzählt die 17jährige Arezou. Der trägt aber ein schwarzes Gewand und holt sich die Süßigkeiten von den Kindern, statt sie zu bringen. Schön fand die Weihnachtsfeier auch Mirsada aus Bosnien. Die 19jährige Schülerin erinnert sich dann an Zuhause, wo früher auch immer der Nikolaus kam.