(SMS) Bislang zeigten sie sich in der Schausammlung eher versteckt, die Werke des Malers Johann Bockhorst (1604-1668). Doch jetzt, nach dem Abbau der großen Friedenssausstellung im Stadtmuseum, werden sie in einer großen zusammenhängenden Präsentation ins rechte Licht gerückt. Mit Gemälden, Zeichnungen und Skizzen würdigt das Museum an der Salzstraße noch bis Ende Dezember einen Künstler aus Münster, der - lange kaum beachtet - heute unangefochten als führender Vertreter der flämischen Malerei gilt und seinen Rang in der europäischen Kunstgeschichte erobert hat.
Selbst in Münster war der Maler aus der Epoche des Westfälischen Friedens für viele lange ein Unbekannter. "Erst in den letzten Jahren gelang es, sein Werk aus dem fast übermächtigen Schatten Rubens und van Dycks herauszulösen", so Ausstellungskurator Dr. Axel Schollmeier. In den vergangenen 15 Jahren hat das Stadtmuseum Stück um Stück seine Bockhorst-Sammlung erweitert und verfügt heute über den größten zusammenhängenden Bestand überhaupt.
Die Werkschau im Fürstenbergsaal offenbare das herausragende künstlerische Talent des Malers, der seine westfälische Heimatstadt Richtung Antwerpen verließ, um sich dort ausbilden zu lassen, so Axel Schollmeier. Er entwickelte sich zu einem gefragten Künstler, dessen Ruf bis zur schwedischen Königin Christine vordrang, die den Münsteraner - vergeblich - an ihren Hof bat. Bockhorst unterhielt auch in Münster ein Atelier und arbeitete für Kirchen seiner Heimatstadt. Darunter ist auch das restaurierte Altargemälde der Martinikirche. An ihm ist in der Ausstellung ebenso der künstlerische Rang des Barockmalers abzulesen wie an dem Selbstbildnis Bockhorsts aus dem Jahr 1640. Es ist das einzige inschriftliche gesicherte Portrait und wurde vor einigen Monaten für Münster in New York ersteigert.
Seiteninhalt
Pressemitteilungen
18.11.1998