Inti-Illimani ist eine der bekanntesten Musikgruppen Lateinamerikas. In ihrem neuen Album "Andadas" singen die acht Musiker, die seit der Gründung 1967 in fast unveränderter Besetzung zusammenspielen, gegen die Diskriminierung der Mapuche-Indianer im Süden Chiles. In Deutschland wollen sie mit ihren Liedern auf die Ausgrenzung und Unterdrückung ethnischer Minderheiten aufmerksam machen. Ihre Texte wurden in viele Weltsprachen übersetzt. 1973 wurde das Ensemble während seiner ersten Europatournee bei einem Konzert in Berlin vom chilenischen Militärputsch überrascht und konnte nicht mehr in die Heimat zurückkehren. Der Einfluß aus Europa, wo die Gruppe 15 Jahre im Exil lebte, ist auch heute noch in den mitreißenden Melodien zu hören.
Der Name Inti-Illimani kommt aus der Quechua-Sprache und setzt sich aus den Wörtern Sonne (inti) und Condor (illimani) zusammen, dem Namen eines Berges in den Anden Boliviens. Anfangs widmete sich das Ensemble (Horacio Salinas, Marcelo Coulon, Horacio Duran, Max Berru, Jorge Coulon, Renato Fryggang und José Seves) vor allem der Folklore. Heute spielen die Musiker eine Mischung aus traditioneller Folklore, lateinamerikanischen Rhythmen, Elementen von Rock und Freejazz.
Zudem ist Inti-Illimani einer der wichtigsten Vertreter des "Canto Nuevo" (neuer Gesang), denen es um die Bewahrung nur mündlich überlieferten Musik- und Kulturgutes geht. 1988 bereiteten die Chilenen der Gruppe nach ihrer Rückkehr einen überwältigenden Empfang, nicht zuletzt auch deswegen, weil diese während der Exiljahre zum Symbol des Widerstandes gegen die Diktatur geworden war. Eines ihrer berühmtesten Lieder bei der Rückkehr war "El pueblo unido". Im Text heißt es: "Dies ist die letzte Träne, die wir vergießen. Danach wird nicht mehr geweint. Danach muß man in die Zukunft schauen."
Das Konzert findet am Donnerstag, 10. September, 20 Uhr im Hörsaal 1, Hindenburgplatz 10-12 statt. Karten an der Abendkasse: 29 Mark. Im Vorverkauf: 24 Mark. Informationen und Vorverkauf unter Telefon 8 32 22 29 sowie beim AStA und bei L´Hippopotame. Ebenfalls am Donnerstag, 10 September, gibt es um 16 Uhr in der Brücke, Wilmergasse 2, einen Vortrag mit Filmvorführung zum Thema "Chile - damals und heute. 25 Jahre nach dem Putsch".
Foto: Auftakt und eines der Highlights der Interkulturellen Wochen: Die Musikgruppe Inti-Illimani aus Chile. Sie können den Text im Internet abrufen: http://www.muenster.de/stadt/presse