Münster (SMS) Regen, Wind und sinkende Temperaturen haben dafür gesorgt, dass sich die Situation am Aasee seit Montag weiter entspannt hat, auch wenn von Entwarnung noch lange keine Rede sein kann: Der Wasserspiegel ist bis Dienstagvormittag, 14. August, um 20 Zentimeter gestiegen, die Wassertemperatur um 1 Grad auf jetzt 21 Grad Celsius weiter gesunken, der See produziert unabhängig von den seit vier Tagen laufenden Pumpen wieder selbst Sauerstoff.
"Der Sauerstoffgehalt des Wassers hat sich deutlich über dem kritischen Wert stabilisiert", berichtete Umweltdezernent Matthias Peck nach einer Sitzung des städtischen Krisenstabes am Dienstag. "Wir werden weiterhin engmaschig messen", so der Beigeordnete für Nachhaltigkeit.
Ein Ergebnis der jüngsten Messungen: In den Bereichen Segelclub Hansa und Mühlenhof, wo die Hochleistungspumpen zur Sauerstoffanreicherung Wasser aus dem See einspritzen, sind die Werte etwas niedriger als an anderen Stellen. Das ist ein Indiz, dass das Gewässer wieder selbst Sauerstoff produziert. Zugleich könnte das darauf hinweisen, dass die Pumpen Biomasse im See aufwirbeln und sich deshalb an diesen Stellen keine für die Sauerstoffproduktion wichtigen Grünalgen bilden können. Ob das tatsächlich zutrifft, werden weitere tägliche Sauerstoffmessungen zeigen.
Der Krisenstab beschloss, die beiden Pumpen zunächst abzuschalten. Das große Pumpsystem am Segelclub bleibt vorerst stehen und kann bei Bedarf sofort wieder in Betrieb genommen werden. Die kleinere Pumpe beim Mühlenhof, wird abgebaut, kann gegebenenfalls aber in Stundenschnelle wieder installiert werden.
Seit Montag wurden noch vereinzelt verendete Fische, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen, gefunden und entsorgt. Insgesamt wurden bislang zirka 40 tote Wasservögel gefunden. Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass sie an Botulismus oder einer von Blaualgen verursachten Vergiftung gestorben sind. Wer tote Wasservögel entdeckt, entsorgt sie nicht selbst, sondern benachrichtigt die Stadt unter Tel. 02 51/4 92-67 01.
Regen, Wind und Wellengang haben seit Montag die Blaualgen-Teppiche auf dem See weitgehend vernichtet. Am Dienstag waren im Uferbereich kaum noch Blaualgen zu sehen. Aber auch hier verfolgt die Stadt die Entwicklung weiter - so schnell wie die Blaualgen verschwunden sind, können sie in der gegenwärtigen Situation wieder auftauchen. Deshalb empfiehlt die Stadt unverändert den Hundebesitzern, ihre Vierbeiner zurzeit nicht aus dem Aasee trinken zu lassen.