Münster (SMS) Bei der Vergabe städtischer Grundstücke werden bereits ab August neue Wärmedämmstandards in den Kaufverträgen festgeschrieben. Basis der städtischen Klimaschutzauflagen ist dann der energetische Standard "KfW-Effizienzhaus 55". Ein allgemein gültiger und anerkannter Standard. Die Anforderungen an die Werte der gesamten Gebäudehülle die bisher die alleinige Bemessungsgrundlage dargestellt haben, werden durch Anforderungen an eine energieeffiziente Gebäudetechnik, wie z.B. eine Erdwärmepumpe, eine wirkungsvolle Gas-Brennwerttechnik, eine Holz-Pellet-Heizung oder einen Fernwärmeanschluss ergänzt. Der Rat der Stadt Münster hat die neuen Vorgaben im Juli beschlossen. Sie gelten auch für städtebauliche Verträge und für die städtische Wohnungsbaugesellschaft "Wohn- und Stadtbau".
"Die Weiterentwicklung der Wärmedämmstandards für Neubauten ist ein wichtiges Instrument der kommunalen Klimaschutzarbeit, ganz besonders in einer wachsenden Stadt mit starker Bautätigkeit ", erläutert Matthias Peck, Nachhaltigkeits- und Immobiliendezernent der Stadt. "Wir können unsere Klimaschutzziele nicht nur durch den Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik und erneuerbarer Energien erreichen, wir müssen auch den Energieverbrauch deutlich reduzieren." In dieser Einschätzung seien sich alle Fachleute einig. Peck verweist auf die breite Unterstützung für die neuen Wärmedämmstandards, die die Stadtverwaltung nach intensiven Dialogprozessen mit Architekten, Ingenieuren, Energieberatern und weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft vorgeschlagen habe.
Seit 1997 enthalten Kaufverträge für städtische Grundstücke verpflichtende Wärmedämmstandards. Die Festsetzungen wurden seither bei mehr als 5500 Gebäuden angewandt. In fast allen Fällen waren die Anforderungen nach Einschätzung der städtischen Klimaschutz-Experten problemlos und im Einvernehmen mit den Bauherren umsetzbar. Die Einführung des ab August in Münster geltenden energetischen Standards "KfW 55" hat sich in Städten wie Bonn und Freiburg in den vergangenen Jahren bereits bewährt. Als Masterplan-Kommune "100 % Klimaschutz" hat Münster sich verpflichtet, bis 2050 eine CO2-Reduzierung von 95 Prozent und eine Halbierung des Energieverbrauchs anzustreben.
Informationen zu den neuen Vorgaben gibt es in der kostenlosen Energiesprechstunde, die montags von 9 bis 16 Uhr im Kundenzentrum des Stadthauses 3, Albersloher Weg 33, angeboten wird. Im Internet sind Informationen unter www.klima.muenster.de zu finden.