Münster (SMS) Die Stadt Münster steht kurz vor dem Beschluss eines enormen Investitionsprogramms von mehr als 500 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Die wachsende Stadt und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sorgen dafür, dass die Stadt massiv in ihre Infrastruktur investiert. Stadtkämmerer Alfons Reinkemeier: "Dies dient nicht nur dem Erhalt des Vermögens für nachfolgende Generationen, sondern auch dem Ausbau der Kapazitäten insbesondere in den Bereichen Verkehr und Bildung."
Damit führt die Stadt Münster den Kurs der vergangenen Jahre fort, die aktuelle Niedrigzinsphase zu nutzen und in die Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur zu investieren. Mit dem gerade vorgelegten Jahresabschluss bestätigt die Stadt, dass sie 2016 erstmals mehr als 100 Millionen Euro innerhalb eines Jahres investiert hat. Der hohe Anteil von Fördermitteln und die im Vergleich überdurchschnittliche Finanzkraft sorgten dafür, dass die Neuverschuldung trotz des enormen Investitionsprogramms unter 20 Millionen Euro blieb.
"Vollständig verhindern lässt sich die Neuverschuldung nicht, wenn wir derart hohe Investitionen stemmen wollen", erklärt Stadtkämmerer Reinkemeier die Zusammenhänge. Den unvermeidlichen Schulden stehen im Jahresabschluss jedoch geschaffene Vermögenswerte gegenüber. Dennoch verliere niemand in der Stadtspitze die Verschuldung aus dem Blick, stellt Reinkemeier klar. "Auch den Risiken einer Zinswende begegnen wir mit Weitsicht, indem wir durch aktives Management die aktuelle Lage an den Finanzmärkten nutzen, uns das derzeitige Zinsniveau langfristig zu sichern", so der Kämmerer zur Strategie der Stadt.
In diesem Vorgehen bestärkt ihn Oberbürgermeister Markus Lewe: "Die Stadt Münster ist bekannt dafür, ihre Finanzen mit hohem Verantwortungsbewusstsein auch für kommende Generationen zu steuern. Dabei sind sorgfältig Abwägungen zu treffen, so dass wir derzeit Investitionen in die Infrastruktur einem Schuldenabbau vorziehen", so Lewe. Nachhaltig müsse jedoch beides erreicht werden. "In meiner Funktion als Präsident des Deutschen Städtetags werde ich mich für eine ausreichende Finanzausstattung der Kommunen einsetzen, damit wir beides leisten können: Infrastrukturinvestitionen und Schuldenabbau", kündigt der Oberbürgermeister gegenüber der Bundes- und Landesregierung an.