Münster (SMS) Der Eichenprozessionsspinner tritt in diesem Jahr besonders massiv auf. In Münster hat er sich inzwischen im gesamten Stadtgebiet ausgebreitet. Die Brennhaare der Raupen enthalten einen Reizstoff, der bei unmittelbarem Kontakt zu Hautentzündungen und bei empfindlichen Menschen auch zu allergischen Reaktionen führen kann. Zahlreiche besorgte Bürgerinnen und Bürger haben sich bereits bei der Stadt gemeldet, auf Nester hingewiesen und sich nach möglichen Gefahren erkundigt. Die Stadt rät, auf jeden Fall Abstand von befallenen Bäumen zu halten und entsprechende Hinweisschilder unbedingt zu beachten. Kinder sollten darauf hingewiesen werden, dass Raupen und Gespinste nicht berührt werden dürfen.
"Wenn Menschen oder Tiere mit den Brennhaaren, in Kontakt kommen, kann es innerhalb von Stunden zu Beschwerden wie Juckreiz, Hautrötung und Bläschen kommen", erläutert Dr. Norbert Schulze Kalthoff, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes. "Auch Reizungen der Augenbindehaut oder im Mund- und Rachenraum sind möglich. Oft klingen die Beschwerden nach etwa zwei Tagen ab." Das Gesundheitsamt stellt Schulen und Kitas ein Informationsblatt zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner zur Verfügung.
Die Nester, in denen die Raupen unterschlüpfen, kleben an Eichenstämmen, vorzugsweise an Astgabeln. Bereits seit Pfingsten sind Mitarbeiter des Grünflächenamtes und beauftragte Firmen im Einsatz, um die Nester zu entfernen. Vorrangig stehen Nester an Kindergärten und Schulen auf dem Programm. "In den nächsten Tagen und Wochen werden wir nach einer Prioritätenliste viele weitere Nester beseitigen", sagt Franz-Josef Gövert. "Aber nicht in jedem Fall ist es notwendig, das Nest zu entfernen." Die Gesamtzahl der Gespinste gehe mittlerweile in die Tausende. Allein an Münsters Straßen stehen rund 13 000 Eichen. Wer den Eichenprozessionsspinner auf seinem privaten Grundstück entdeckt, sollte sich an eine Fachfirma wenden.
Seit den 1990er Jahren vergrößert der Eichenprozessionsspinner sein Verbreitungsgebiet nicht nur in Deutschland. In Münster tauchten die ehemals hier heimischen Raupen 2013 nach langer Zeit erstmals wieder auf. Seither kontrollieren Mitarbeiter des Grünflächenamtes die verdächtigen Bereiche jedes Jahr besonders intensiv. Hohe Temperaturen und wenig Regen im Mai / Juni begünstigen die Verbreitung der Raupen.
Hinweise auf Nester des Eichenprozessionsspinners nimmt die Stadt unter Tel. 02 51/4 92-67 41 entgegen. Informationen - auch zu den gesundheitlichen Aspekten - gibt es im Stadtportal unter www.stadt-muenster.de/umwelt.