Münster (SMS) 309 429 Einwohnerinnen und Einwohner zählten die Statistiker im Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung am Jahresende 2017. Das waren 1587 Personen oder 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Statistik gibt auch Auskunft zur Entwicklung der Bevölkerung in den Altersgruppen, nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit, liefert kleinräumige Ergebnisse zu den sechs Stadtbezirken und 45 Stadtteilen und ermöglicht den Blick zurück auf die Entwicklung der letzten 20 Jahre.
Altersstruktur
Die Altersstruktur in Münster hat sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. Während der Anteil der jungen Menschen bis 19 Jahre in den Jahren 1997 und 2017 nahezu unverändert bei knapp 18 Prozent lag, ging der Anteil der Erwachsenen im Alter der Ausbildungs- und Familiengründungsphase zurück (20 bis 39 Jahre). Ihr Anteil sank um 6,2 Prozentpunkte und lag 2017 bei 33,8 Prozent. Im Vergleichszeitraum stieg der Anteil der Altersgruppe "60 Jahre und älter" um 3,1 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent - ein Indiz dafür, dass auch eine Universitätsstadt altert. Das Phänomen ist in den Stadtteilen ganz unterschiedlich ausgeprägt: Während Coerde der jüngste Stadtteil ist (Anteil der Altersgruppe bis 19 Jahre bei 26,2 Prozent), erreicht Hiltrup-Ost beim Anteil der über 60-Jährigen mit 34,6 Prozent den Spitzenwert.
Geschlecht und Nationalität
148 424 Männer (48 Prozent) und 161 005 Frauen (52 Prozent) wohnten am Jahresende in Münster. Die Anteile von Männern und Frauen an der Bevölkerung veränderten sich in den vergangenen 20 Jahren kaum. Das sieht beim Anteil der Ausländerinnen und Ausländer anders aus: 1997 hatten 7,4 Prozent der Münsteranerinnen und Münsteraner keinen deutschen Pass. Im Zusammenhang mit der Zuwanderung Schutzsuchender stieg dieser Anteil bis 2017 auf 10,5 Prozent. Kamen 1997 noch die meisten Zugewanderten aus der Türkei, so stellten am Jahresende 2017 die Menschen aus Syrien die größte ausländische Nationalität (3073 Personen). Deutliche Unterschiede zeigt die kleinräumige Betrachtung. Während der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer in Hiltrup-Ost bei 5,1 Prozent lag, erreichte er in Berg Fidel 26,1 Prozent.
Damit lässt sich die Bevölkerungsstruktur in Münster auch für 2017 weiterhin mit dem demografischen Dreiklang "Mehr, bunter, älter" treffend beschreiben. Neben dem demografischen Wandel werfen vor allem Verkehrswachstum, Klimawandel, Digitalisierung und Flächenkonkurrenzen als zentrale Herausforderungen der Stadtentwicklung Münsters Fragen zum künftigen Leben in der Stadt auf. "Fragen, auf die wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt Antworten finden wollen, denn wir brauchen Entscheidungen für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe und verweist auf den aktuellen Prozess "MünsterZukünfte 20I30I50". Stadtbaurat Robin Denstorff ergänzt: "Die Entwicklung der Stadt braucht eine passgenaue Strategie und die Erarbeitung kann nur ein Gemeinschaftswerk sein, das wir unter breiter Beteiligung der Stadtgesellschaft 2018 und 2019 erarbeiten werden." Er nennt in diesem Zusammenhang das integrierte Stadtentwicklungskonzept, das im Instrumentenkasten des Zukunftsprozesses ein zentrales Werkzeug darstellt.
Aktualisierte Informationen im Stadtportal
Alle Informationen zur Bevölkerungsentwicklung hat die Stadt Münster in der Reihe "Statistik für Münsters Stadtteile" veröffentlicht. Im Stadtportal stehen die Daten unter www.stadt-muenster.de/stadtentwicklung/zahlen-daten-fakten.html nicht nur als übersichtliche Tabellen und anschauliche Grafiken zur Verfügung, sie können auch als Open-Data-Pakete für eigene Berechnungen heruntergeladen werden.